In Deutschland betragen die Transaktionskosten beim Erwerb einer Immobilie rund zehn Prozent des Kaufpreises. Steigende Grunderwerbssteuern werden diese Nebenkosten künftig zusätzlich in die Höhe treiben.
Wer sich für eine Immobilieninvestition entscheidet, könne laut Gawarecki durch eine unabhängige und ganzheitliche Beratung viele Fehler, die aus überstürztem Handeln resultieren, vermeiden. Hierbei sollten alle entscheidenden Faktoren rund um die Immobilie überprüft werden. Der Finanzdienstleister rät: Bei selbst genutzten Immobilien sollte der Wunsch, eine höhere Wohnqualität zu erreichen und durch Mietfreiheit im Alter eine wichtige Grundlage für die Altersvorsorge zu schaffen, an erster Stelle stehen. Bei Kapitalanlegern können Wertsicherheit und Vermögensdiversifizierung im Vordergrund sein. Die Lage sollte bei der Entscheidung für eine Immobilie vor den weiteren Objektfaktoren stehen. Hier gelte: lieber eine Top-Lage, die auch im Alter noch attraktiv ist, als ein Top-Haus in einem schlecht erschlossenen Gebiet. Bestandsimmobilien könnten über die Zeit, zum Beispiel auch in Eigenleistung, modernisiert werden, die Lage bleibe.
Bei Modernisierungsobjekten sollten laut Dr. Kleindie Energieeffizienz der Immobilie genau geprüft und mögliche Folgekosten einkalkuliert werden. Dabei sollten Kunden abschätzen, ob der Kaufpreis realistisch oder aufgrund eines überhitzten Marktes, wie beispielsweise in München überteuert ist. Auch das Umfeld, die Verkehrsanbindung und mögliche strukturelle Veränderungen seinewichtige Faktoren, die die Wohnqualität – und entsprechend den Immobilienwert – beeinflussen. Genaue Informationen zu geplanten strukturellen Veränderungen, wie beispielsweise der Bau einer Umgehungsstraße, könnten bei den Gemeinden eingeholt werden.
Gemeinsam mit einem Finanzierungsberater könne der Rahmen für die Gesamtkosten abgesteckt werden. Hier rät Dr. Klein zu langen Zinsbindungen, einer Tilgungsrate von zwei Prozent und einem Eigenkapitalanteil von mindestens 20 Prozent. Auch in Bezug auf die Nebenkosten lohne sich eine detaillierte Beratung, die beispielsweise darüber aufklärt, dass eine Einbauküche oder mitverkauftes Zubehör nicht steuerpflichtig sind und entsprechend zur Bemessung der Grunderwerbssteuer aus dem Kaufpreis herausgerechnet werden können. (te)
Fotos: Planet Home und Dr. Klein