Die börsennotiere Immobilien-AG Vivacon hat ihre seit langem erwarteten Geschäftsberichte für die Geschäftsjahre 2008 und 2009 vorgelegt. Den weiterhin hohen Konzernjahresfehlbetrag von 51,1 Millionen Euro aus 2009 (Vorjahr: minus 139 Millionen Euro) führen die Kölner auf die Restrukturierungskosten zurück, die als Folge seit Ende 2008 währenden existenzgefährdenden Ergebnis- und Liquiditätsprobleme entstanden sind. Trotz einer weiter angespannten Liquiditätslage schreite die Sanierung Unternehmensangaben zufolge voran.
So seien die frei verfügbaren liquiden Mittel laut Vivacon im Jahr 2009 mit 9,8 Millionen Euro nochmals gesunken (Vorjahr: 16,8 Millionen Euro). Auf der anderen Seite habe sich das Ebitda in 2009 nach hohem Verlust im Vorjahr (minus 49,5 Millionen Euro) auf minus 6,5 Millionen Euro verbessert. Auch für 2010 rechnet die Immobillien-AG bei einem weiter rückläufigen Geschäftsvolumen mit einem – wenn auch reduzierten – Konzernverlust. Das Hauptziel für 2011 sei die Stabilisierung des Cash-Flows.
Die Vorlage der Geschäftsberichte einschließlich der testierten Jahresabschlüsse markiere laut Vivacon den vorläufigen Abschluss des seit zwei Jahren andauernden Sanierungsprozesses. Im Zuge des Restrukturierungsprozesses hat sich die Gruppe unter anderem von den Geschäftsbereichen Asset Management, Development und Portfoliohandel getrennt und konzentriert sich fortan auf die Kernkompetenz im Erbbaurecht. Konkret umfasst dies Investitionen in Erbbaurechtsgrundstücke, den Verkauf von Immobilien unter Erbbaurechtsbedingungen sowie verschiedene Dienstleistungen im Rahmen der Verwaltung, Bewirtschaftung, Finanzierung von Immobilien und Erbbaurechtsgrundstücken.
Der Anfang 2009 begonnene Prozess der Entschuldung der Gruppe habe laut Vivacon-Mitteilung bis Ende 2009 bereits große Fortschritte erzielt und konnte bis auf den heutigen Tag weiter fortgesetzt werden. Im Mittelpunkt hätten dabei der Verkauf von Immobilienvermögen und Beteiligungen sowie die planmäßige Fertigstellung begonnener Bauträgermaßnahmen gestanden. Entscheidend für den Erfolg des Sanierungskonzepts seien die getroffenen Stundungs- und Vergleichsvereinbarungen mit den wesentlichen Gläubigerbanken auf der Grundlage zweier externer Sanierungsgutachten renommierter Wirtschaftsprüfungsgesellschaften gewesen.
Parallel wurde in 2009 ein harter Sparkurs eingeleitet und weitere Maßnahmen zur dauerhaften Kostenreduzierung in Gang gesetzt, um die kurzfristige Liquidität im Berichtszeitraum sicherzustellen.