Eine etwas geringere Dynamik als auf dem Wohnungs- ist gemäß IMX derzeit im Häusermarkt zu beobachten. Zwar stiegen auch dort die Preise, aber längst nicht mit der gleichen Dynamik wie bei den Eigentumswohnungen. Laut Index sind die Angebotspreise für Häuser im Bestand bundesweit im Juli lediglich um 0,1 Prozentpunkte angestiegen.
Dies sei laut Kiefer ein Beleg dafür, dass Häuser derzeit weniger im Käuferfokus lägen, da die entsprechenden Märkte eher ländlich geprägt seien und Kapitalanleger dort weniger kauften.
Der rasante Aufwärtstrend bei den Preisen für Wohnimmobilien spiegelt sich auch im aktuellen Cash.-40-Städte-Ranking wider. Die Analyse der 40 wichtigsten deutschen Standorte auf Basis der Datenbank von Immobilienscout24 zeigt: Fast alle Städte verzeichnen steigende Wohnungspreise, selbst wirtschaftlich schwächere Standorte werden vom aktuellen Aufwärtstrend erfasst.
Im bundesweiten Schnitt ist das Preisniveau für Wohnungen gestiegen. Der durchschnittliche Kaufpreis in guten Wohnlagen erhöhte sich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum von 2.141 auf 2.271 Euro pro Quadratmeter.
Schrumpfen der Renditen
Durch den Anstieg, dem die Mieten nicht an allen Standorten im gleichen Maße folgen können, ist die bundesweite durchschnittliche Mietrendite leicht von 4,5 auf 4,4 Prozent gesunken.
Ob diese reine Mietrendite (ohne Betrachtung sonstiger Einflussfaktoren) für Anleger ausreicht, ist letztlich eine Frage der Perspektive. Matthias Wirtz, Geschäftsführer des Forschungs- und Beratungsunternehmens Inwis, sieht in der Entwicklung jedenfalls bedenkliche Signale: „Viele Märkte in den Wachstumsregionen befinden sich an der Grenze zur Überhitzung. Die Zahl der Kapitalanleger steigt enorm, was die hohen Einstiegspreise weiter beflügelt. Noch wird dieses Preisniveau kurzfristig durch weitere Mietsteigerungen flankiert, wenn auch die Renditen vielerorts schon sehr niedrig sind. Dass die Mietsteigerungen der Zukunft allerdings wie erhofft so hoch ausfallen, dass die Renditen in den hochpreisigen Lagen deutlich steigen, ist fraglich.“
Fakt ist: Die blinde Backsteinanlage ist zu risikoreich. Kiefer von ImmobilienScout24 warnt: „Zunehmend problematischer wird es in den demografisch und strukturell schwierigen Regionen. Hierzu zähle ich das Ruhrgebiet, viele Regionen Mitteldeutschlands sowie weite Teile der neuen Bundesländer. Sollte der derzeitige Immobilienboom nachlassen, sind dort spürbare Preisrückgänge sehr wahrscheinlich.“
Heute gilt also noch mehr als in den vergangenen drei oder vier „Immobilienanlagejahren“ zuvor: Augen auf beim Wohnungskauf.
Welche guten Gründe sprechen denn überhaupt noch für die so gefragte Direktanlage in Wohnimmobilien? Es gibt weiterhin einige Argumente:
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