Eltern oder Großeltern greifen häuslebauendem Nachwuchs bei der Eigenheimfinanzierung oft finanziell unter die Arme. Das geht aus einer repräsentativen Umfrage des Marktforschungsunternehmens TNS im Auftrag der ING-Diba hervor.
Mehr als jeder Dritte erhält finanzielle Hilfe aus der Familie oder von Freunden, 34 Prozent beim Kauf der Immobilie und sechs Prozent bei der Rückzahlung des Hypothekendarlehens (Doppelnennung möglich).
In Deutschland hält die große Mehrheit es für sinnvoller, ein Haus zu kaufen statt zu mieten: 62 Prozent der Befragten sind davon überzeugt.
Später Eigenheim-Erwerb
Wenn es aber um den Erwerb der eigenen vier Wände geht, sind die Deutschen im internationalen Vergleich spät dran: Erst mit 34 Jahren erwerben die Bundesbürger im Durchschnitt ihr erstes eigenes Zuhause – so spät wie in keinem anderen der untersuchten Länder. Die Briten schaffen den Weg zum Wohneigentum schon mit 27 Jahren. Europaweit liegt das Durchschnittsalter bei nur 31 Jahren.
Wer es in Deutschland zu eigenen vier Wänden geschafft hat, hängt auch daran: So wollen vier von fünf Befragten ihre Immobilie auf keinen Fall verkaufen – selbst bei steigenden Preisen nicht.
Miet-Muffel setzen auf Eigenheim
Denn 74 Prozent betrachten das schuldenfreie Eigenheim als einen Teil ihrer Altersvorsorge, um sich im Ruhestand die lästige Miete ersparen zu können.
„Die eigenen vier Wände sind ein Sparschwein für die Altersvorsorge“, kommentiert Carsten Brzeski, Senior Economist der ING-Diba die Ergebnisse. „Über Preissteigerungen freut man sich, sie sind aber kein Anreiz, um das eigene Heim schnell zu Geld zu machen. Diese international häufig verspottete deutsche Vorsicht sollte den hiesigen Immobilienmarkt vor einer Blase bewahren.“
Im Rahmen der Studie wurden mehr als 15.000 Menschen über 18 Jahre in Deutschland und 14 weiteren Ländern zum Thema „Wohnen und Immobilienfinanzierung“ befragt. (fm)