In Zeiten der Eurokrise steigt die Nachfrage nach Ferienimmobilien – neben der Eigennutzung steht auch die Sachwertanlage im Vordergrund. Doch was ist zu beachten?
Text: Barbara Kösling
Auf der Terrasse der eigenen Ferienimmobilie sitzen und den Blick über das Meer schweifen lassen – das ist der Traum vieler Bundesbürger. Und derzeit gibt es nicht nur Gründe des persönlichen Komforts für den Kauf eines Urlaubsdomizils.
Nach einer Marktstudie von Home Away Fewo-direkt und Engel & Völkers ist die Nachfrage der Käufer nach privaten Ferienimmobilien derzeit besonders hoch. Insbesondere das Motiv der Altersvorsorge und des Inflationsschutzes sei bei den Erwerbern deutlich in den Vordergrund gerückt.
Ferienimmobilien: Standbein für die Altersvorsorge
Demnach ist der Anteil der Käufe von Ferienimmobilien an allen Käufen in den vergangenen Jahren deutlich in die Höhe geschnellt. Er kletterte von 4,8 Prozent in 2008 auf 8,1 Prozent in 2011.
Den Ergebnissen der Umfrage zufolge betrachten 43,1 Prozent der Käufer das Objekt als ein Standbein der Altersvorsorge, ein Viertel der Befragten als eine sichere Anlageform gegen mögliche Inflation.
Das entscheidende Kaufmotiv bleibe allerdings die Eigennutzung in Kombination mit der Vermietung der Ferienimmobilie, es wurde von 60,4 Prozent genannt. Immerhin jeder Fünfte betrachtet seine Ferienimmobilie als reine Kapital- und Geldanlage.
„Meistens geht es beim Erwerb einer Ferienimmobilie um eine Kombination der Motive Eigennutzung und Kapitalanlage“, bestätigt Dr. Günter Vornholz, Professor für Immobilienökonomie an der EBZ Business School Bochum.
Dabei steht das Heimatland hoch im Kurs. Der Anteil der erworbenen Objekte, die in Deutschland liegen, ist laut Fewo-direkt weiter gestiegen. Erstmals befinden sich mehr als die Hälfte der Objekte (52,5 Prozent) im Inland.
„Generell sind Ferienimmobilien in deutschen Urlaubsregionen stark in den Fokus der Käufer gerückt“, sagt Kai Enders, Vorstandsmitglied Residential der Engel & Völkers AG, Hamburg. Auch die Wertentwicklung der erworbenen Objekte ist positiv.
Während bei der Befragung im Vorjahr nur rund zwei Drittel (64,4 Prozent) der Immobilien im Wert gestiegen seien, gaben in der aktuellen Studie 74 Prozent der Immobilieneigentümer einen Zuwachs an. Dabei erzielten die Nordseeinseln mit einer Steigerungsrate von 27 Prozent und die Ostseeinseln mit 19 Prozent die höchsten Werte aller Standorte.
Seite zwei: Käufergruppe wird jünger