Aufgrund der historisch niedrigen Baufinanzierungszinsen ist die Erschwinglichkeit von Wohneigentum nach Aussage des IVD weiterhin gut. Darlehen für private Haushalte mit anfänglicher Zinsbindung und einer Laufzeit von fünf bis zehn Jahren seien im vierten Quartal 2012 für einen Effektivzinssatz von durchschnittlich 2,91 Prozent erhältlich gewesen. Im vierten Quartal 2011 lag der Satz noch bei über 3,5 Prozent. „Die im Laufe des Jahres gesunkenen Zinssätze haben die im gleichen Zeitraum gestiegenen Preise für Eigenheime (+2,9 Prozent) und Eigentumswohnungen (+3,1 Prozent) mehr als ausgeglichen“, sagt Schick. „Eigenheime und Eigentumswohnungen sind daher trotz gestiegener Kaufpreise erschwinglicher geworden.“ Bei leicht steigenden Einkommen und Wohnimmobilienpreisen sowie einem weiterhin sehr günstigen Zinsniveau werde sich laut IVD-Prognose an der Erschwinglichkeit von Wohneigentum auch im kommenden Jahr nicht viel ändern.
„Kapitalanlegern empfehlen wir allerdings inzwischen, sich bei der Suche nach geeigneten Objekten auch abseits der so genannten A-Städte Berlin, Hamburg, München, Köln, Frankfurt, Düsseldorf und Stuttgart umzuschauen“, unterstreicht Schick. „Deutschland ist reich an prosperierenden Mittelstädten mit 50.000 bis 250.000 Einwohnern. Hier liegen die Immobilienpreise oftmals deutlich niedriger.“ Untersuchungen hätten zudem gezeigt, dass die Wohnungsmärkte in den B- und C-Städten eine geringere Volatilität als die Top-Märkte aufwiesen und Wohnungsinvestments hier im Schnitt höhere Renditen erbrächten.
Hohe Immobilienpreise für den Exit nutzen
Wer über nicht selbst genutztes Wohneigentum in einer Stadt verfügt, in der die Angebotspreise seit geraumer Zeit überdurchschnittlich steigen, sollte nach Auffassung von Schick den Verkauf in Betracht ziehen: „Der optimale Zeitpunkt für den Exit ist jetzt – bevor die Konjunktur der Wohnungsmärkte möglicherweise auch einmal Ermüdungserscheinungen zeigt. Der deutliche Nachfrageüberhang nach Kapitalanlagewohnungen in den Top-Städten ermöglicht Verkäufern hohe Gewinnmitnahmen.“
Noch wollten deutsche und internationale Investoren deutsches Betongold erwerben, wobei gerade ausländische Käufer oftmals nur die Hauptstadt und allenfalls noch München oder Hamburg im Blick hätten. Daher sollten Eigentümer erwägen, ihre Objekte in nachgefragten Wohnungsmärkten wegen der gestiegenen Werte zu verkaufen und das frei werdende Kapital in einer kleineren Stadt mit positiver Wachstumsprognose, guter Infrastruktur und stabilen Wirtschaftsdaten zu reinvestieren. (bk)
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