„Wie schon im Winter (2011/2012) rechnen die meisten Befragten weiterhin mit einer zunehmenden Wohnungsnachfrage (Mieternachfrage) und gehen zugleich nicht von einem expansiven Wohnungsangebot aus. Entsprechend sinken nach Einschätzung der Experten die Leerstände weiter, während analog die Mieten steigen. Auch wenn Objekte in guten Lagen stark nachgefragt bleiben: Weiter anziehende Einstiegsfaktoren werden nicht erwartet. Die wiederholt rückläufige, indessen unverändert positive Dynamik der Investmentnachfrage bei zugleich stagnierender Mietdynamik in guten Lagen führt zu einem wiederholen Rückgang des AWI-Subindex in diesem Segment und zeigt an, dass hier der Höhepunkt überschritten ist und zukünftig allenfalls von einer Seitwärtsbewegung auszugehen ist. In einfachen und mittleren Lagen ist dies bislang noch nicht der Fall. Wir sehen derzeit die größten wertschöpfenden Potenziale beim Verkauf von Wohnobjekten in guten und mittleren Lagen. Auch ein Einstieg in einfachen Lagen kann durchaus lohnend sein, indessen ist hier – wie überhaupt bei Bestandsobjekten – eine detailliert technische Bestandsaufnahme unerlässlich, um renditemindernde Objektschwächen (zum Beispiel Sanierungsrückstau) vor dem Erwerb zu erkennen“, beurteilt Aengevelt-Research die Lage.
Hintergrund: Der 2008 vom Aengevelt-Research entwickelte Wohninvestment-Index AWI erfasst regelmäßig die Einschätzungen von rund 200 Experten aus allen Bereichen der Wohnungswirtschaft, die eigenen Angaben zufolge in Summe eine hohe sechsstellige Anzahl von Wohneinheiten in allen Teilen Deutschlands repräsentieren, zu Marktstimmungen und -entwicklungen. Der AWI ist ein Komposit–Index und soll einerseits die zukünftige Entwicklung der Nachfrage nach Mietwohnungen, des Mietwohnungsangebotes, der Wohnungsleerstände und der Wohnungsmieten sowie andererseits Einschätzungen zur zukünftigen Angebots-, Nachfrage- und Kaufpreis-Entwicklung im Wohninvestmentsegment berücksichtigen. (te)
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