Baugeldzinsen: Weitere Schwankungen zu erwarten

Nach dem historischen Tiefstand im Mai sind die Baugeldzinsen als Reaktion auf die Zinsentwicklungen in den USA kurzzeitig sprunghaft angestiegen. In den kommenden Wochen sind nach Einschätzung von Interhyp weitere Schwankungen zu erwarten.

Bis Mitte vergangener Woche haben viele Banken die Konditionen innerhalb kurzer Zeit um 0,30 bis 0,50 Prozentpunkte erhöht, meldet der Baufinanzierungsvermittler Interhyp. Damit wurden die größten Zinssteigerungen der letzten zwei Jahre erreicht.

„Nach diesem kurzzeitigen Zinsschock beobachten wir allerdings wieder eine gewisse Korrektur nach unten“, sagt Michiel Goris, Vorstandsvorsitzender der Interhyp AG.

Für die nächsten Wochen seien weiter größere Schwankungen bei den Baugeldzinsen zu erwarten. „Eine nachhaltige Trendwende sehen wir allerdings derzeit noch nicht,“ so Goris. Die Baugeldzinsen seien im historischen Vergleich immer noch extrem niedrig.

Den Markt beobachten

„Wer jetzt ein Darlehen für einen Bau oder Kauf aufnehmen will, sollte den Markt beobachten und an Tagen günstiger Konditionen handeln“, rät Goris. Dabei seien Zinsbindungen von mehr als zehn Jahren zu empfehlen, etwa 15 oder zwanzig Jahre. Wer eine hohe Tilgung wähle, habe zudem am Ende der Kreditlaufzeit weniger Schulden – und damit auch eine geringere Zinslast für ein Anschlussdarlehen. Interhyp empfehle derzeit mindestens zwei Prozent anfängliche Tilgung.

„Trotz der derzeitigen Zinsschwankungen sollte niemand übereilt handeln“, bilanziert Goris. Käufer und Bauherren sollten die Finanzierung in Ruhe angehen und sich umfassend beraten lassen. (bk)

Foto: Shutterstock

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