„Gerade Privatkunden, die Zinsentwicklungen nicht täglich beobachten möchten und das Risiko steigender Zinsen ausschließen wollen, raten wir, ein Forward-Darlehen abzuschließen“, sagt Stephan Gawarecki, Vorstandssprecher des Lübecker Finanzdienstleisters Dr. Klein.
„Die Nachfrage ist nach wie vor groß, denn der Abschluss eines Forward-Darlehens bietet sich in der aktuellen Zinslage an. Der Kunde sichert sich auch für lange Zinsfestschreibungen Planungssicherheit bis zum Ende der Darlehenslaufzeit bei aktuell attraktiven Konditionen“, ergänzt Christ.
Allerdings wird für ein Forward-Darlehen in der Regel ein Aufschlag auf den aktuellen Marktzins fällig. Nach Aussage von Gawarecki liegen die Zinsaufschläge bei rund 0,02 bis 0,03 Prozentpunkten pro Monat, wobei die bereitstellungszinsfreie Zeit zwischen sechs und zwölf Monaten je nach Produktanbieter variiere.
„Da die Zinsen in den vergangenen zwei Jahren weiter kontinuierlich gesunken sind, beobachten wir, dass viele Kunden, die noch zwei bis fünf Jahre Vorlaufzeit bis zum Umschuldungstermin haben, erst einmal die weitere Entwicklung abwarten. Sobald es jedoch zu einem kurzfristigen Zinsanstieg kommt, steigt die Nachfrage sprunghaft an“, berichtet Neumann.
Ein wesentlicher Aspekt: Der Kunde ist an den Vertrag gebunden, unabhängig davon, ob das Zinsniveau zum Vertragsbeginn tatsächlich über oder unter dem vereinbarten Satz liegt. Die Entscheidung für ein Forward-Darlehen hängt somit von der künftigen Zinserwartung ab.
In der aktuellen Situation mit historisch niedrigen Zinsen ist es jedoch sehr wahrscheinlich, dass das Niveau in den kommenden Jahren wieder anzieht. Ob ein Forward-Darlehen geeignet ist, sollten Kunden somit nach ihrem Sicherheitsbedürfnis und dem finanziellen Spielraum abwägen. Wer eine künftige Zinserhöhung nicht abfedern kann, sollte lieber auf Nummer sicher gehen. (bk)
Foto: Shutterstock
