Auch die Risikostreuung spricht in jedem Fall für ein ganzes Haus. Fällt bei einer großen Neubauwohnung der Mieter aus, ist dies letztendlich schlimmer, als wenn bei einem gleich teuren Bestandshaus einer von mehreren Mietern nicht mehr bezahlt.
Der Neubau oder bereits sanierte Altbau wirft eine geringere Rendite ab, bereitet dafür weniger Arbeit – das gilt für eine Eigentumswohnung wie für ein Mehrfamilienhaus. Wer eine überdurchschnittliche Rendite erzielen möchte, muss Zeit, Arbeit und oft weiteres Kapital mitbringen.
Schnäppchen bei schlechtem Grundriss
Ein Schnäppchen können Objekte mit schlechten Grundrissen oder fehlenden Balkonen sein. Eine versetzte Wand, ein neues Badezimmer oder in Ständerbauweise vorgestellte Balkone können zu höheren Einnahmen führen.
Vor allem ältere Wohnungen sind oft sehr günstig vermietet, weil der bisherige Eigentümer auf Mietanpassungen verzichtet hat. Dann mag es langfristig lukrativer sein, ein Haus mit anfangs weniger Mietrendite, aber hohem Entwicklungspotenzial zu erwerben. Das kann auch steuerlich sinnvoll sein, da Modernisierungskosten unter bestimmten Umständen in einem Jahr abgeschrieben werden können.
Steuervorteile gibt es kaum noch
Steuervorteile beim Kauf einer Immobilie wurden über die Jahre sukzessive reduziert. Dass eine Immobilie im Normalfall ihre steuerlichen Reize verloren hat, liegt auch am niedrigen Zinsniveau: Wer wenig Zinsen bezahlt, hat wenig abzusetzen. Steuern sparen lässt sich am besten noch über den Kauf eines Baudenkmals oder einer Immobilie in einem ausgewiesenen Sanierungsgebiet.
Bei einem Denkmal können die Sanierungskosten innerhalb von zwölf Jahren komplett abgeschrieben werden und der Käufer kann sofort nach dem Erwerb mit den Arbeiten beginnen. Das gilt auch für ein Sanierungsgebiet.
Autor Frank Peter Unterreiter schreibt seit 1991 über Immobilien und ist Herausgeber der Publikation „Immobilienbrief Stuttgart“.
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