Ferienimmobilien: Deutschland bei Käufern bevorzugt

Immer mehr Bundesbürger erwerben eine Ferienimmobilie. Dabei investieren sie bevorzugt im Heimatland, so eine Marktstudie. Immer wichtiger wird das Motiv der Kapitalanlage.

Deutschland ist der führende Investitionsstandort, wenn es um Ferienimmobilien geht, so die Marktstudie zu privaten Ferienimmobilien von Home Away Fewo-direkt und Engel & Völkers. Für die jährliche Untersuchung wurden 2.664 Eigentümer von Ferienimmobilien befragt.

Demnach ist die Nachfrage nach Ferienimmobilien in Deutschland von 2011 bis 2013 stetig gestiegen: Insgesamt 70,9 Prozent der Käufer hätten im eigenen Land investiert. Vor 2011 habe dieser Anteil bei 48,7 Prozent gelegen. Die meisten Neu-Investitionen der letzten drei Jahre wurden nach Aussage der Studie an der niedersächsischen Nordseeküste (12,8 Prozent), auf den Ostsee-Inseln (11,1 Prozent) und an der Ostseeküste Schleswig-Holsteins getätigt (7,4 Prozent).

Daneben nimmt weiterhin Spanien mit einem gleichbleibenden Anteil von 10,3 Prozent einen hohen Stellenwert ein. Ebenfalls im Visier der Anleger seien Ferienimmobilien in Florida/USA: Mit 6,3 Prozent der Käufe zwischen 2011 und 2013 platzierte sich der Sunshine-State auf dem dritten Platz (plus 4,2 Prozentpunkte). Die Nachfrage nach Ferienimmobilien in Österreich ist dagegen von 9,1 auf 5,7 Prozent gesunken. Darüber hinaus müssen sich der Analyse zufolge die klassischen Hotspots Italien (Anteil ist von 7,3 auf 1,4 Prozent) und Frankreich (sechs auf zwei Prozent gesunken) der starken Entwicklung deutscher Regionen beugen.

„Wer seine Ferienimmobilie gewinnbringend vermieten will, muss die drei wesentlichen Kriterien beachten: Eine erstklassige Lage mit guter Infrastruktur, eine komfortable Ausstattung sowie eine stabile Urlaubernachfrage in der Ferienregion. Deutschlands Küsten stehen auf der Beliebtheitsskala der Urlauber ganz oben und stellen somit Garanten für hohe Renditen dar“, erläutert Tobias Wann, Vice President Central Europe bei Home Away Fewo-direkt.

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Ferienimmobilien an Nord- und Ostsee würden darüber hinaus nicht nur hohe Mieteinnahmen versprechen, sondern auch das größte Wertsteigerungspotenzial. In den letzten zehn Jahren sei der Wert der Ferienimmobilien auf den Nordsee-Inseln um durchschnittlich 33 Prozent gestiegen, auf dem Nordsee-Festland um 32 Prozent und auf den Ostsee-Inseln um 26 Prozent, so die Studie. Dabei investieren die meisten Befragten in eine ruhige Lage (70,0 Prozent) und in Meer-Nähe (48,6 Prozent), knapp neun Prozent sogar in erster Reihe zum Strand. „Je exklusiver die Lage, umso sicherer die Ferienimmobilie als Kapitalanlage“, erläutert Kai Enders, Vorstand der Engel & Völkers AG. „Auch in Zukunft gehen wir davon aus, dass hochwertige Ferienimmobilien in attraktiven Lagen kontinuierliche Wertsteigerungen verzeichnen und somit eine interessante und krisensichere Investition für Anleger darstellen.“

Kaufmotive im Wandel: „Altersvorsorge“ gewinnt an Bedeutung

Befragt nach den Motiven für den Kauf einer Ferienimmobilie nannten 59,6 Prozent der Eigentümer die Kombination aus Eigennutzung und Vermietung. Im Hinblick auf die jüngsten Investitionen seit 2011 kristallisiert sich laut Fewo-direkt allerdings auch der Aspekt „Altersvorsorge“ zunehmend als Kaufmotiv heraus: Für 58 Prozent dieser Käufergruppe sei es bereits der wichtigste Kaufgrund. Immer mehr Eigentümer würden ihr Feriendomizil zudem als Kapitalanlage mit Wertsteigerungspotenzial (33,7 Prozent, plus 13,4 Prozentpunkte) sowie als Quelle zur Erwirtschaftung von Mieteinnahmen und Gewinn (32,6 Prozent, plus 6,4 Prozentpunkte) betrachten. „Die romantische Vision vom Altersruhesitz wird zunehmend von monetären Anlagemotiven ersetzt. Die Menschen kaufen in attraktiven Ferienregionen und betrachten ihre Immobilie immer mehr als Altersvorsorge, Kapitalanlage und Rendite-Objekt. Das zeigt auch, dass die Käufergruppe insgesamt breiter geworden ist. Neue Zielgruppen sehen in einer Ferienimmobilie eine echte Anlage-Chance“, ergänzt Wann.

Der Anlage-Boom, der 2010 begonnen habe, gehe zudem mit einer steigenden Nachfrage nach hochpreisigen Objekten einher. Bei den Käufen zwischen 2010 und 2013 liegt der durchschnittliche Ferienimmobilienpreis der Analyse zufolge bei 199.000 Euro und damit um 5,8 Prozent höher als in der Grundgesamtheit. Für Objekte in Deutschland hätten die Anleger im Schnitt 180.000 Euro ausgegeben. (bk)

Foto: Shutterstock

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