Nach einem deutlichen Preisanstieg Ende der 90er-Jahre sanken die Immobilienwerte bis 2003 spürbar, um erst ab etwa 2009 wieder stark zu steigen. Zwar bestimmen die starken Preiszuwächse der vergangenen Jahre die Wahrnehmung, es handelt sich dabei jedoch lediglich um Nachholeffekte.
Keine Blase – solider Markt
„Keine Blase“, sagt auch Volker Gerstenmaier, persönlich haftender Gesellschafter beim Bankhaus Ellwanger & Geiger. Wenn die Preise in einzelnen Segmenten, beispielsweise bei Mehrfamilienhäusern in Stuttgart, auch hart an der Schmerzgrenze seien.
Ansonsten sei der deutsche Wohnungsmarkt so solide wie das grundsätzliche Finanzierungsverhalten der hiesigen Banken. Zudem würde in Deutschland bis auf wenige Ausnahmen nicht spekulativ gebaut.
Gerstenmaier rät, Makro- und Mikrolage genau zu prüfen. Priorität haben für ihn die wirtschaftsstarken Zuzugsregionen Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, München und Stuttgart. Diese seien zwar teurer, Investitionen aber auch sicherer und wirtschaftlicher. Das verdeutlicht ein Blick auf die Bevölkerungsentwicklung.
So ist laut Statistischem Amt in Stuttgart seit 2010 die Einwohnerzahl um knapp 13.000 gestiegen, die Zahl der fertiggestellten Wohnungen aber nur um 4.449. Bis 2020 soll die Zahl der Haushalte weiter wachsen – was zwangsläufig zu höheren Preisen führt.
Autor Frank Peter Unterreiner schreibt seit 1991 über Immobilien und ist Herausgeber der Publikation „Immobilienbrief Stuttgart“.
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