Die Preise für Eigentumswohnungen in deutschen Großstädten sind nach den Ergebnissen des vom Portal Immowelt erhobenen „Kaufbarometers“ innerhalb eines Jahres um bis zu 20 Prozent geklettert. Den höchsten Anstieg verbuchte Berlin.
Die Preisspirale auf dem Immobilienmarkt dreht sich weiter: Während sich die Mieten in den 14 größten deutschen Städten seit 2012 nach Aussage von Immowelt allmählich stabilisieren oder nur leicht anziehen, sind die Kaufpreise für Eigentumswohnungen vielerorts erheblich gestiegen. Preissteigerungen unter zehn Prozent seien dabei die Ausnahme.
Preise für Eigentumswohnungen: Berlin und Leipzig mit starkem Wachstum
Besonders hohe Zuwächse sind demnach in Berlin und Leipzig zu verzeichnen. Berlin strahle auf viele Wohnungskäufer eine hohe Anziehungskraft aus, so Immowelt. Das große Kaufinteresse könne durch die verhältnismäßig geringe Bautätigkeit der letzten Jahre aber nicht gedeckt werden. Vor allem in Szenebezirken ist das Wohnungsangebot begrenzt.
Die starke Nachfrage habe die Preise seit 2012 um 20 Prozent nach oben getrieben, auf durchschnittlich 2.586 Euro pro Quadratmeter. Auch Leipzig werde bei Wohnungskäufern immer beliebter, die Preise kletterten ebenfalls um 20 Prozent auf 1.379 Euro pro Quadratmeter.
Preisniveau in München legt um 15 Prozent zu
Auch in den süddeutschen Großstädten wurden deutliche Anstiege verbucht. So zahlen Wohnungskäufer in München 15 Prozent mehr als noch vor einem Jahr. Der Münchner Wohnungsmarkt habe beim Durchschnitt erstmals die 5.000-Euro-Marke überschritten (5.027 Euro). In Toplagen wie Lehel würden Wohnungen zu Spitzenpreisen von 13.700 Euro pro Quadratmeter angeboten. In Nürnberg stiegen die Preise um 18 Prozent auf 2.107 Euro, in Stuttgart um zwölf Prozent auf 2.475 Euro.
Dagegen fallen die Preissteigerungen im Norden der Republik deutlich moderater aus. Verglichen mit dem Vorjahr sind die Preise in Bremen laut Immowelt um sechs Prozent teurer (1.318 Euro pro Quadratmeter), in Hamburg um sieben Prozent (3.324 Euro). Wohnungen in Hannover kosten im Schnitt zehn Prozent mehr als noch vor einem Jahr, der Durchschnittspreis liegt bei 1.339 Euro pro Quadratmeter.
Eigentumswohnungen im Ruhrgebiet am günstigsten
Nach den Ergebnissen des Kaufbarometers sind Eigentumswohnungen im Ruhrgebiet am günstigsten. In Dortmund werde der Quadratmeter für 1.132 Euro angeboten – 41 Prozent unter dem Bundesdurchschnitt von 1.905 Euro. Der Essener Immobilienmarkt zeige ein ähnliches Bild: Mit durchschnittlich 1.200 Euro pro Quadratmeter liegen die Wohnungspreise 37 Prozent unter dem deutschen Durchschnitt.
Seit dem letzten Jahr würden jedoch auch die Dortmunder und Essener Wohnungspreise steigende Tendenzen zeigen. Seit 2012 seien die Wohnungspreise in Dortmund um vier Prozent gestiegen, in Essen um sechs Prozent. Für das Kaufbarometer wurden die Wohnungspreise in den 14 deutschen Großstädten mit mehr als 500.000 Einwohnern untersucht. Datenbasis für die Berechnung der Durchschnittspreise waren insgesamt 29.000 auf Immowelt inserierte Angebote. (bk)
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Quelle Tabelle: Immowelt, Foto: Shutterstock