Geht der künftige Fokus auf Selbstnutzer zulasten des Angebots für Anleger?
Nein, es wird nominell nicht weniger Vertrieb an Kapitalanleger geben. Dieser dürfte mit der Sotheby’s-Kooperation ebenfalls steigen, denn von den zusätzlichen Projekten wird auch ein Teil sicherlich an Kapitalanleger gehen.
Der Unterschied ist: Während bei den bisherigen Projekten der Eigennutzer nicht im Vordergrund stand, wird das Verhältnis bei den neuen Projekten, die gezielt für die neue Kooperation gestartet werden, eher umgedreht sein.
Welches strategische Ziel verfolgt Pantera mit diesem Fokus auf das Thema Vertrieb?
Wir werden künftig eigene Projektentwicklungen eher zurückhaltend durchführen, weil damit auch ein enormer adminstrativer Aufwand verbunden ist. Aktuell sind wir eher auf der Suche nach Bauherren, die ohne eigene Konzeption und eigenen Vertrieb, ohne entsprechendes Knowhow und Kontakte dastehen. Dort wollen wir uns und unser vertriebliches Netzwerk als Dienstleister einbringen. Je nach Größe des zu vermarktenden Projekts können wir dabei den regionalen, überregionalen und internationalen Vertrieb hinzu schalten.
Inwieweit ist das nötig? Verkaufen sich viele Immobilienprojekte derzeit nicht quasi wie von selbst?
Weil sich Wohnobjekte derzeit so gut verkaufen lassen, denken sicherlich einige Marktteilnehmer, dass man nicht in den Vertrieb investieren muss. Allerdings gilt dies längst nicht für alle Projekte. Zudem wird der aktuelle Hype auch wieder abebben und der Markt wird sich drehen. So lässt sich aktuell beobachten, dass Aktien wieder gefragter sind. Das ist ein untrügliches Anzeichen dafür, dass Anlagen wieder spekulativer werden. Hier beginnt sich langsam etwas zu verschieben. Und dann wird sich zeigen, wer einen guten Vertrieb aufgebaut hat.
Stichwort Immobilienhype: Zeigt der Markt für Anlageimmobilien – auch anbieterseitig – derzeit Überhitzungstendenzen?
Eine Immobilienblase gibt es nicht. Insbesondere nicht im Top-Segment, das wir bevorzugt bedienen. Hier ist die Nachfage konjunkturunabhängig da. Auf der anderen Seite ist es natürlich nicht gesund für den Markt, wenn jetzt alle mitmischen wollen. So bin ich auch nicht böse, wenn einige sich wieder verabschieden. Denn natürlich besteht die Gefahr, dass die Probleme, die Einzelne verursachen, negativ auf den ganzen Markt ausstrahlen.
Welche Projekte sind in der Pipeline?
Wir planen Wohnimmobilienprojekte in norddeutschen Großstädten sowie Nordrhein- Westfalen.
Welchen Effekt erwarten Sie sich aus der Kooperation mit Sotheby’s und in welchem Zeitrahmen Ergebnisse?
Unsere Platzierungskraft, die durch diese Kooperation mit Sotheby’s in Deutschland noch einmal gesteigert wird, wird auch international für Aufmerksamkeit bei anderen Projektentwicklern und Initiatoren sorgen. Nicht zuletzt aus diesem Grund erhoffen wir uns, dass unser Projektvolumen weiter deutlich steigt.
Interview: Thomas Eilrich
Foto: Pantera