Immobilienanlage: Warum Universitätsstädte so attraktiv sind

Die Nachfrage der Anleger nach Immobilien ist hoch, die Preise in den Metropolen sind in die Höhe geschnellt. Viele Investoren weichen daher auf Mittelstädte aus. Besonders gute Chancen bieten Universitätsstädte.

Die Kiefer-Kolumne

Bauzinsen: Michael Kiefer
„Der Ansturm auf die ‚Hidden Champions‘ hat begonnen.“

Der Immobilienboom in Deutschland scheint noch immer ungebrochen. Bei genauerem Hinsehen ist jedoch in einzelnen Regionen bereits eine Abkühlung der zum Teil deutlich angestiegenen Preise zu beobachten. Viele Investoren weichen aufgrund der Preise mehr und mehr auf Mittelstädte aus.

Hier sind die Angebote im Verhältnis zu den Metropolen noch vergleichsweise günstig. Auch die zu erzielende Mietrendite ist meist noch deutlich besser. Die Immobilienmärkte der Mittelstädte verfügen außerdem im Regelfall auch noch über ein verhältnismäßig reichhaltiges Angebot. Der Ansturm auf die „Hidden Champions“ hat bereits begonnen.

Demografie und Wirtschaftskraft als Standortfaktor

Entscheidend für die langfristige Wertentwicklung war in der Vergangenheit die Entwicklung des demografischen und wirtschaftlichen Umfelds. Regionen mit steigender Bevölkerungszahl haben sich preislich bei Miete und Kauf nach oben bewegt. Angebot und Nachfrage machen den Preis. Bei rückläufigen Neubauzahlen erhöht sich der Druck auf die Immobilienmärkte. Dieser Zusammenhang wird wohl auch in Zukunft bestehen bleiben.

Als weiterer wichtiger Standortfaktor ist die regionale Wirtschaftsentwicklung von großer Bedeutung. So ist es nicht verwunderlich, dass die Nähe zum Arbeitsplatz zu einem der wichtigsten Standortfaktoren zählt. Wer viel Geld fürs Wohnen ausgibt, benötigt einen hochwertigen Arbeitsplatz und möchte, auch wegen der ständig steigenden Belastung im Job, nicht täglich Stunden im Stau verbringen.

Hochschulen als Treiber

Bei einem Vergleich der Preisentwicklungen in deutschen B-Städten wird deutlich: Universitätsstädte sind ganz vorne mit dabei. Neben den altehrwürdigen Hochschulstädten Regensburg, Bamberg und Trier konnte auch Greifswald, als aufstrebende Universitätsstadt, eine deutliche Preissteigerung verzeichnen. Die Preissprünge von teilweise über 40 Prozent seit 2007 zeigen, dass diese Standorte begehrt sind. Zum Nachteil der Wohnungssuchenden sind in diesen Städten auch die Mieten deutlich gestiegen. Die meisten Hochschulstädte haben eine Mietpreissteigerung von über 20 Prozent, in der Spitze von über 30 Prozent zu verzeichnen.

Was Hochschulstädte zu bieten haben

Universitätsstädte ziehen junge Menschen an; aber nicht nur das. Nicht zu vergessen sind das Lehrpersonal und die Mitarbeiter einer Hochschule. Gut verdienend und mit einem stabilen Einkommen, dabei jedoch stets auch auf eine gewisse Flexibilität bedacht, bilden sie eine stabile Nachfragerschicht für den Wohnungsmarkt.

Doch nicht nur die Hochschulen selbst sind als Arbeitgeber gut für die Region. Universitäten haben eine hohe Anziehungskraft für innovative Unternehmen aus Forschung und Wirtschaft. Gerne siedeln sie sich in einem dynamischen universitären Umfeld an und bieten dort hochwertige Arbeitsplätze.

Und noch ein Umstand trägt zur Attraktivität bei: Studentisches Leben schafft Urbanität und belebt den Standort. Urbane städtische Lebensräume sind absolut im Trend. Ein reges Kultur- und Sozialleben wird von den meisten Stadtbewohnern geschätzt. Je mehr in einer Stadt los ist, desto besser für den Immobilienmarkt.

Seite 2: Geringes Angebot an studentischem Wohnraum

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