Hauptstadt-Boom: Wohnimmobilienpreise in Berlin legen weiter zu

Am Berliner Wohnungsmarkt  sind die Angebotspreise für Wohnungen im ersten Quartal 2013 im Vergleich mit dem Vorjahreszeitraum im Schnitt um 20 Prozent auf 2.586 Euro pro Quadratmeter gestiegen. Das zeigt der Hauptstadt-Marktbericht des Portals Immowelt.de

Die teuersten Wohnungen der gefragten Hauptstadt werden demnach in Berlin-Mitte (4.156 Euro, plus acht Prozent) angeboten, wo zahlreiche Neubauobjekte im Luxussegment entstehen. West-Berlin folgt mit Preisen um 3.000 Euro in den traditionell geschätzten Wohnlagen von Charlottenburg, Wilmersdorf und Zehlendorf.

Fest ins Visier der Wohnungskäufer gerückt sind laut Immowelt.de jedoch längst auch Quartiere, die ihre Anziehungskraft erst in den letzten Jahren entwickelt haben. So etwa Kreuzberg, wo der durchschnittliche Quadratmeter heute bereits zu 3.018 Euro gehandelt wird. Das gleiche gilt für Friedrichshain im Ostteil der Stadt. Seit 2012 sind die Preise nach Immowelt.de-Zahlen dort um 20 Prozent auf 2.965 Euro gestiegen

Am stärksten gestiegen sind die Angebotspreise in Pankow (2.419 Euro, plus 30 Prozent), das für Familien eine attraktive Alternative zum nahen Prenzlauer Berg ist, und im Wedding (1.418 Euro, plus 30 Prozent). Letzteres gilt zwar als Problemquartier, hat jedoch derart zentrumsnahe Lagen, dass die niedrigen Ausgangspreise fast automatisch steigen.

Nach Erfahrung des Immobilienportals sind es oft sind es einzelne Stadtteile und Mikrolagen innerhalb eines Bezirkes, die den Impuls zur Entwicklung eines ganzen Bezirks geben. Mit der Zeit strahlen sie auf ihre Umgebung aus, lassen die Preise steigen. Das könnte so beispielsweise in Köpenick (2.345 Euro, plus 16 Prozent) oder in Treptow (1.791 Euro, plus neun Prozent) kommen. Neben Wasser und Grün mit der Nähe zum neuen Flughafen dort ein zusätzlicher Standortfaktor ins Spiel.

Mieten seit 2011 um 20 Prozent gestiegen

Die Angebotsmieten bei Neuvermietung in der Hauptstadt sind im vergangenen Jahr um elf Prozent auf durchschnittliche 8,40 Euro nach oben geklettert. Gegenüber 2011 bedeutet das eine Verteuerung um 20 Prozent. Wer einen neuen Mietvertrag unterschreibt, muss sich in den etabliert-angesagten Lagen rund um Berlin-Mitte (12,90 Euro, plus zehn Prozent) Immowelt.de-Zahlen zufolge auf einen Mietzins zwischen neun und zehn Euro einstellen. Egal ob Prenzlauer Berg, Kreuzberg, Schöneberg oder Charlottenburg – die durchschnittlichen Mieten haben sich hier weitgehend aneinander angenähert.

Günstiger kommt man, je nach Lage, in Tiergarten (8,60 Euro, plus/minus 0) an eine Mietwohnung. Neukölln ist mit 7,50 Euro weiterhin eine beliebte Adresse für junge Neu-Berliner mit kleinem Budget und Faible für ein buntes, kreatives Milieu.

Deutlich zugelegt haben die Mietpreise demnach in Pankow (7,80 Euro, plus elf Prozent) und Weißensee (7,60 Euro, plus zwölf Prozent). Beide Bezirke werden in Teilen durch ihre Nachbarschaft zum Prenzlauer Berg aufgewertet – und durch die Aussicht, nach der Stilllegung des Flughafens in Tegel fluglärmfrei zu sein.

Am preisgünstigsten wohnen die Berliner am nördlichen Ostrand der Stadt: In Hellersdorf oder Marzahn kostet der Quadratmeter im Schnitt um sechs Euro. Noch vor wenigen Jahren waren das allerdings die Durchschnittspreise der Gesamtstadt.

Datenbasis für die Berechnung der Durchschnittspreise in Berlin waren 20.700 auf dem Portal Immowelt.de inserierte Angebote. Verglichen wurde jeweils das erste Quartal 2013 mit dem Vorjahreszeitraum. Die Mietpreise sind Nettokaltmieten bei Neuvermietung, die Kaufpreise sind Angebots-, keine Abschlusspreise. (te)

Foto: shutterstock.com

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