Die Nachfrage nach urbanem Wohnraum nimmt zu und prägt neue Trends wie etwa Mixed-Use-Konzepte. Innovationen am Markt lassen auch die Anforderungen an die Immobilienvermittlung steigen.
Gastbeitrag von Björn Dahler, Dahler & Company
Seit Längerem ist der Trend zu beobachten, dass sich immer mehr Familien für den Umzug in Anrainergemeinden von Großstädten entscheiden, wo sie im Vergleich zur Innenstadt günstigeres Wohnen und eine gute Kinderbetreuung vorfinden. Dafür werden oftmals erhöhte Anfahrtszeiten zum Job oder zu Freizeitangeboten in Kauf genommen.
Aber es gibt auch einen starken Gegentrend: Während es Familien raus aufs Land zieht, bevorzugen junge ungebundene Menschen, aber auch immer mehr Senioren, Wohnraum in der Stadt. Hier genießen sie das vielfältige Unterhaltungsangebot und eine gute Infrastruktur.
Die anspruchsvollen Best-Ager können aktiv am Stadtleben teilnehmen, Neues entdecken und zahlreiche Aktivitäten ausüben. Gerade wohlsituierte ältere Menschen leisten sich den Luxus eines Stadtappartements, binden große Grundstücke mit Garten doch Kraft und Zeit.
Kleine Gemeinden, die nicht optimal an Ballungszentren angebunden sind, leiden schon lange unter der Landflucht junger Menschen, die ein selbstbestimmtes Leben in der Großstadt bevorzugen. Nun tut es ihnen die ältere Generation gleich.
Innovativen Wohnraum schaffen
Dies beeinflusst die Wohnungsnachfrage entscheidend und fördert neue Entwicklungen. Um der Verknappung von gefragtem Luxuswohnraum in dichtbebauten Großstädten entgegenzuwirken, wachsen Neubauprojekte in die Höhe.
Leider wird Wohnraum in Hochhäusern hierzulande häufig mit verminderter Lebensqualität und sozialen Brennpunkten assoziiert. Doch diese Wahrnehmung erfährt einen Umbruch. Projekte wie der Marco Polo Tower in der Hamburger Hafen City läuten ein neues Zeitalter ein, prägen die Zukunft der modernen Stadtplanung Deutschlands und erzielen beispielhafte Renditen.
Vor rund drei Jahren konnten die ersten Käufer und Mieter den Marco Polo Tower an der Spitze des Sandtorkais der Hafen City beziehen. Projekten wie diesem liegt die Vision zugrunde, luxuriöse Wohnkomplexe zu bauen, die perfekt in das Stadtbild integriert sind.
Wohnhochhäuser kein Schandfleck mehr
Dabei spricht der Erfolg, den andere europäische Großstädte mit diesen Immobilien erreichen, für sich. In Paris oder London hat man es geschafft, diese Objekte harmonisch in die Metropolen einzugliedern. Sie überzeugen mit besten Lagen, atemberaubendem Ausblick sowie luxuriösem Ambiente und modernster Ausstattung.
In Deutschland dagegen kommt der Bau von Wohnhochhäusern im Stadtkern nur langsam voran, seit in den 60er-Jahren viel Wohnraum in kurzer Zeit geschaffen werden musste und die Resultate meist als unbeliebte Makel des Stadtbildes gelten. Das Haus am Stadtrand galt lange als Definition von Luxus.
Heute zählt die gute Anbindung an den Arbeitsplatz oder an Shopping- sowie Entertainmentmöglichkeiten und steigert das Interesse an Luxuswohnraum in den Zentren deutscher Großstädte wie Hamburg, Frankfurt/Main, Köln, Düsseldorf und München.