Sie sind mehr oder weniger „fertig“, der Asset Management-Aufwand hält sich folglich in Grenzen. Auch sogenannte Trophy-Immobilien, also besonders schmückende prominente Perlen – beispielsweise Wohn- und Geschäftshäuser, die jeder kennt – spielten je nach Family Office lange eine gewisse Rolle.
Im Zweifel stand hier die Rendite nicht immer im Vordergrund – Stichwort Vermögenserhalt statt Mehren des Vermögens. Solange die Rendite über der Inflation lag und zudem die laufenden Ausgaben der jeweiligen Familie deckte, genügte dies in vielen Fällen.
Allerdings hat sich die Strategie vieler vermögender Familien mittlerweile gewandelt. Es sind keineswegs mehr nur Core-Immobilien, in die sie investieren. Die Bandbreite wird größer: Mit der Finanzkrise sind die Banken restriktiver in der Immobilienfinanzierung geworden, und es gibt einige Family Offices, die diesen Markt für sich erkannt haben.
Family Offices sind offener geworden für Immobilien, an denen noch „gearbeitet“ werden muss. Sie investieren in Projektentwicklungen oder Immobilien mit Wertsteigerungspotenzial.
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Gewandeltes Zinsumfeld
Ob kompletter Neubau, bei dem noch die typischen Risiken bestehen (Baukosten-, Fertigstellungs- und beispielsweise Vermietungsrisiken), ob umfassende energetische Sanierung – auf der anderen Seite stehen entsprechend größere Renditeaussichten.
Als Gründe für den Strategiewandel sind vor allem zwei Punkte zu nennen. Erstens: Hochvermögende investieren zwar in Immobilien – wie dargelegt, liegt der Ursprung ihres Vermögens jedoch meist nicht im Immobiliengeschäft.
Das heißt: Der Kapitalaufbau erfolgt oder erfolgte aus anderen Quellen wie zum Beispiel dem eigenen Unternehmen. Folglich schlägt in den meisten Hochvermögenden eben auch ein Unternehmer-Herz, das Wertsteigerungspotenzial sucht.
Und zweitens: Das Zinsumfeld hat sich gewandelt. Immobilien als vergleichsweise sichere Anlageklasse boomen, und vor allem Core-Immobilien sind in Folge der Nachfrage enormen Preissteigerungen unterworfen – im Umkehrschluss sinkt die Rendite.
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