Bausparen ist in Deutschland ein moderner Klassiker. Cash. sprach mit Dr. Jörg Koschate, Generalbevollmächtigter der im niedersächsischen Hameln ansässigen BHW Bausparkasse, über Produkte und Vertriebswege.
Cash.: Wie hat sich das Bausparvolumen insgesamt und bei Ihnen im Haus im vergangenen Jahr entwickelt?
Koschate: Im vergangenen Jahr legten die Deutschen insgesamt rund 29,5 Milliarden Euro bei den Bausparkassen an, so viel wie noch nie zuvor. Die Attraktivität des Produktes zeigt sich auch in diesem Jahr, auch wenn die Branche die Ausnahmezahlen des letzten Jahres wohl nicht erreichen wird. Die BHW Bausparkasse blickt auf ein insgesamt stabiles erstes Halbjahr 2014 mit einem Neugeschäftsvolumen im Bausparen von 5,4 Milliarden Euro zurück. Im Vergleich zum Vorjahr konnten wir unseren Marktanteil sogar ausbauen.
Bremsen die Folgen der Finanzkrise das Wachstum der deutschen Bausparbranche überhaupt noch?
Die Auswirkungen der Finanz- und Schuldenkrise sind in Europa noch immer zu spüren. Insgesamt hat sich die wirtschaftliche Lage in Deutschland aber aufgehellt. Die Arbeitslosenquote ist so niedrig wie lange nicht. Die Unternehmensgewinne sind deutlich gestiegen.
Die positive Neugeschäftsentwicklung des Bausparens lässt sich dabei auch auf die Finanzkrisen der letzten Jahre zurückführen. Verunsicherte Anleger vertrauen weiterhin und zunehmend auf solide Sachwerte wie Immobilien.
Welche Rolle spielen Immobilien bei der privaten Altersvorsorge?
Angesichts sinkender staatlicher Renten ist die eigene Immobilie ein wichtiger Baustein der privaten Altersvorsorge. So hat beispielsweise Stiftung Warentest errechnet, dass der Vermögensvorteil eines Immobilienkäufers nach 30 Jahren rund 100.000 Euro über dem eines Mieters liegt, wenn beide dasselbe Startkapital von 50.000 Euro hatten – nur dass der eine Anleger eine Eigentumswohnung über 180.000 Euro plus Nebenkosten finanzierte und der andere sein Geld zu 3,5 Prozent anlegte.
Das Statistische Bundesamt hat Mieter- und Eigentümer-Haushalte verglichen und festgestellt, dass unter Berücksichtigung aller Faktoren Mieter im Alter im Schnitt 415 Euro pro Monat weniger zur Verfügung haben als Eigentümer. Das spricht für sich. Wer also effizient sparen möchte, ist gut beraten, in Wohnraum zu investieren – egal, ob er nun selbst darin lebt, oder als Kapitalanlage. Und der Königsweg in die eigenen vier Wände ist und bleibt ein Bausparvertrag. Hier sind gute Beratung und die passenden Instrumente gefragt.
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