Laut dem Immobiliendienstleister DTZ kletterte das weltweit verfügbare Investmentkapital für Gewerbeimmobilien in der zweiten Jahreshälfte 2013 auf ein Rekordniveau. Das zeigen erste Zahlen der Studie „Great Wall of Money“, die gestern auf der Immobilienmesse MIPIM in Cannes vorgestellt wurden.
Laut der aktuelle Analyse „Great Wall of Money“ des Immobiliendienstleisters DTZ stieg die Summe an Neukapital, die für Investitionen in Gewerbeimmobilien vorgesehen ist, in der zweiten Jahreshälfte 2013 weltweit um vier Prozent auf den Rekordwert von 354 Milliarden US-Dollar.
„Der Zuwachs an Kapital erfolgte vor allem in Europa, wo das Volumen um sieben Prozent auf 129 Milliarden anstieg, gefolgt vom asiatisch‐pazifischen Raum, der um sechs Prozent auf einen Gesamtwert von 96 Milliarden US-Dollar zulegte“, erklärt Nigel Almond, Head of Strategy Research bei DTZ .
„In Nord‐ und Südamerika lag das verfügbare Kapital unverändert bei 129 Milliarden US-Dollar. Damit zog das für Europa bestimmte Anlegerkapital zum ersten Mal seit anderthalb Jahren mit Amerika gleich. Getrieben wurde der Anstieg durch eine Erhöhung der Fremdkapitalquoten. Im weltweiten Durchschnitt erhöhte sich der Fremdkapitalanteil von 52 Prozent auf 55 Prozent. Gleichwohl weist Europa mit 48 Prozent weiterhin das niedrigste Niveau auf.“
Eingeworbene Gelder werden eingesetzt
Laut DTZ sank erstmals seit 2011 das Kapitalvolumen, das aktuell noch aus bereits eingeworbenen Mitteln zur Anlage zur Verfügung steht. Es liegt nun bei 305 Milliarden US-Dollar gegenuüber 310 Milliarden US-Dollar vor einem halben Jahr, so der Immobiliendienstleister. Grund dafür sei, dass die Investoren die derzeit günstigen Preise für Gewerbeimmobilien nutzen und das eingeworbene Kapital einsetzen. Dies zeige sich deutlich im anhaltenden Anstieg der Investitionstätigkeit.
Investoren sammeln mehr Kapital ein
Gleichzeitig habe sich das Kapitalvolumen, das sich aktuell in der Einwerbungsphase befindet, auf insgesamt 49 Milliarden US-Dollar erhöht (plus 60 Prozent). Aus Sicht von DTZ scheint damit nach der Abschwächung der vergangenen zwei Jahre eine Trendwende eingeläutet. Nicht zuletzt sei diese Entwicklung ein Zeichen für das zunehmende Vertrauen der Investoren in den Markt.
Großteil des Kapitals fließt in die USA
Der Anteil des Kapitals, das auf ein einziges Land ausgerichtet ist, ist weiter gestiegen und liegt mittlerweile bei 60 Prozent im Vergleich zu einem Anteil von 55 Prozent noch vor einem halben Jahr, so DTZ. Die USA, auf die 41 Prozent des Kapitals entfällt, liege nach wie vor an erster Stelle. Dennoch sei der US-amerikanische Anteil in den letzten beiden Jahren von über 50 Prozent stetig zurückgegangen.
Der Anteil an Mitteln, die in europäischen Ländern – vor allem in Großbritannien und Deutschland – investiert werden sollen, macht nach Angaben von DTZ mittlerweile ein Viertel des Gesamtvolumens aus.
Weitere Zuwächse seien auch im asiatisch‐pazifischen Raum zu beobachten gewesen. In Japan beispielsweise zeigte sich die konjunkturelle Erholung auch im fortgesetzten Anstieg von Neukapital.
Seite zwei: Anteil der Core-Investments in Europa vergleichsweise hoch