Frankfurt und München sind in Deutschland am teuersten
Von den deutschen Top-Fünf-Märkten befinden sich Frankfurt und München unter den weltweit teuersten 20 Märkten und sind damit teurer als New York. Frankfurt liegt mit jährlichen Kosten von 13.500 US-Dollar pro Büroarbeitsplatz mehr als 50 Prozent über dem europäischen Durchschnitt. Hamburg ist der einzige der deutschen Top-Fünf-Standorte, der laut DTZ leicht unter dem europäischen Durchschnitt liegt.
Teure Büroimmobilienmärkte weisen hohe Produktivität auf
„Die meisten großen europäischen Märkte entsprechen der Grundannahme, dass die kostspieligen Märkte auch die höchste Produktivität aufweisen. Dies gilt beispielsweise für Frankfurt, London, Paris und Stockholm,“ erklärt Nigel Almond, Head of Strategy Research bei DTZ. „Allerdings sind uns auch Ausnahmen aufgefallen, wo hohe Wirtschaftsproduktivität auf niedrige Raumkosten trifft, etwa in Kopenhagen, Brüssel, Lyon und Rom. Diese Märkte dürften sehr attraktive Zielstandorte für Unternehmen darstellen, die über eine Expansion oder einen Umzug nachdenken.“
DTZ erwartet weiteren Anstieg der Büromieten
Im Hinblick auf die kommenden zwei Jahre erwartet DTZ europaweit einen Anstieg der durchschnittlichen Raumkosten um jährlich 1,2 Prozent. Dabei werden die einzelnen Märkte wie bisher große Unterschiede aufweisen, so der Dienstleister. Mit einem Anstieg von fünf Prozent jährlich wird London den europäischen Durchschnitt von 1,2 Prozent pro Jahr um ein Mehrfaches übertreffen. Diese Annahme deckt sich mit den Erwartungen der Immobilienberatung Knight Frank, über die Cash.Online bereits berichtete.
In Genf seien mit einem jährlichen Rückgang von 3,5 Prozent die größten Kostensenkungen zu erwarten. DTZ geht davon aus, dass auch Mieter in Düsseldorf, Prag und Hamburg zukünftig von sinkenden Kosten profitieren.
Flächeneffizient ermöglicht Kosteneinsparungen
„Auf Märkten, in denen Kostensteigerungen zu erwarten sind, können Mieter die Kosten durch eine höhere Flächeneffizienz in den Griff bekommen. Eine Verringerung der Fläche pro Arbeitsplatz ist einer der effektivsten Ansätze, Kosteneinsparungen zu erreichen,“ sagt Magali Marton, Head of EMEA Research bei DTZ.
Die Untersuchungsergebnisse von DTZ zeigen, dass sich in Europa die durchschnittliche Fläche pro Arbeitsplatz seit dem Jahr 2009 um fünf Prozent reduziert hat – von 13 Quadratmetern auf 12,54 Quadratmeter. Gleichwohl halten gewerbliche Nutzer aus Sicht von DTZ oft mehr Fläche vor, als sie eigentlich benötigen. So versäumen Mieter die Umsetzung innovativer Arbeitsplatzstrategien.
DTZ untersuchte im Global Occupancy Costs-Offices-Report laut eigenen Angaben erstmals die Erschwinglichkeit der einzelnen globalen Märkte für Unternehmen. Dazu wurden die Raumkosten pro Arbeitsplatz der wirtschaftlichen Produktivität (gemessen am Bruttoinlandsprodukt je Beschäftigten) gegenübergestellt, so das Unternehmen. (st)
Grafik: DTZ; Foto: Shutterstock