Nach den Ergebnissen des aktuellen Empirica-Blasenindex für den Wohnimmobilienmarkt droht derzeit keine bundesweite Immobilienblase. Allerdings weist der Indikator für fünf der zwölf größten deutschen Städte ein gewisses Risiko aus.
Mieten, Preise und Einkommen wachsen mancherorts nicht mehr im Gleichklang, aber noch drohe kein Wohnungsüberangebot und auch keine Kreditschwemme, teilt das Researchinstitut Empirica mit. Dennoch sei Vorsicht angebracht: So stehe der Blasenindex nunmehr in fünf der zwölf größten deutschen Städte auf „mäßig hoher Gefahr“ (Vorjahr: zwei Standorte) und nur noch in drei Städten auf „keine Gefahr“.
Fünf Metropolen mit Warnstufe
Als gefährdete Standorte weist der Index Hamburg, Düsseldorf, Frankfurt, Stuttgart und München aus. In allen diesen Städten ist laut Empirica sowohl der Kauf einer Wohnung schlechter über Mieteinnahmen zu refinanzieren als auch schwieriger mit dem regionalen Einkommen finanzierbar als vor zehn Jahren. Keine Blasengefahr und eine weitgehend ausgeglichene Marktentwicklung bestehe dagegen in Dresden, Leipzig und Dortmund.
„Der Samen für Blasen keimt weiter“, warnt Empirica-Vorstand Dr. Reiner Braun angesichts der Entwicklung an den gefährdeten Standorten. „Außerdem wird die Mietpreisbremse die Blasengefahr unnötig in die Länge ziehen und droht als politische Kompensation immer noch eine Erhöhung der AfA-Sätze, was bisher stets mit Fehlinvestitionen und damit einem Überangebot einherging.“
Tabelle: Empirica Blasenindex: Warnstufen für die zwölf größten kreisfreien Städte und bundesweite Verteilung
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Bundesweit betrachtet bestehe jedoch für den Gesamtmarkt keine Blasengefahr. „Der Gesamtindex und damit die Marktbreite der Blasengefahr liegt weiterhin unter dem Ursprungsniveau des Referenzjahres 2004 – auch wenn er im dritten Quartal nochmals zugelegt hat“, so Braun.
Während die Einzelindices „Preis-Einkommen“, „Vervielfältiger“ und „Wohnungsbaukredite“ gegenüber dem Vorquartal nur leicht angestiegen seien, schlage sich die aufblühende Wohnungsbautätigkeit im Indikator „Fertigstellungen“ deutlicher nieder. Alle Einzelindices lägen aber weiterhin unter ihrem Referenzwert aus 2004. (bk)
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