Die Nachfrage nach Wohnraum in Deutschland ist einem aktuellen Marktbericht von Engel & Völkers zufolge an vielen Standorten ungebrochen hoch. Vor allem das Preisniveau in guten und mittleren Lage ziehe vielerorts weiter deutlich an.
Wohnimmobilien sind an vielen Standorten in Deutschland nach wie vor stark gefragt, so der aktuelle „Wohnimmobilien Marktbericht Deutschland 2014/2015“ von Engel & Völkers (E&V). Dies betreffe neben den Ballungsgebieten auch zahlreichen Großstädte, Universitätsstädte aber auch in kleinere kaufkraftstarke Standorte und begehrte Feriendestinationen. Dementsprechend sei die Entwicklung der Wohnimmobilienpreise weiterhin aufwärts gerichtet, wobei sich regionale Unterschiede beobachten lassen.
Höchstes Preisniveau in München
„Spitzenquadratmeterpreise für Wohnungen stellen wir in den Städten München, Hamburg, Berlin, Frankfurt, Köln, Stuttgart und Düsseldorf fest“, berichtet Kai Enders, Vorstandsmitglied der Engel & Völkers AG, Hamburg. So seien im ersten Halbjahr 2014 in sehr guten Lagen von München und Hamburg bis zu 16.000 Euro pro Quadratmeter für Eigentumswohnungen gezahlt worden, dicht gefolgt von Berlin mit bis zu 15.000 Euro pro Quadratmeter. Im Segment der Ein- und Zweifamilienhäuser wurden laut E&V ebenfalls in München Höchstpreise in sehr guten Lagen gezahlt.
Transaktionsvolumen: Berlin liegt bei Eigentumswohnungen vorn
Beim Transaktionsvolumen für Ein- und Zweifamilienhäuser liegt wie im Vorjahresranking erneut Hamburg mit 1,315 Milliarden Euro an der Spitze. An zweiter Stelle folgt Berlin, wo Immobilien im Gesamtwert von 1,159 Milliarden Euro den Eigentümer wechselten. Die Hauptstadt verzeichnete laut E&V auch den größten Umsatzanstieg unter den Top-10-Städten mit 16,4 Prozent gegenüber 2012 und überschritt erstmals die Milliardenmarke. Zudem habe Berlin im Segment Eigentumswohnungen mit einem Volumen von 4,332 Milliarden Euro München von der Spitzenposition verdrängt.
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Dynamische Entwicklung der Baugenehmigungen
Sinkende Haushaltsgrößen und der steigende Bedarf an Wohnraum in zentralen Lagen sorgen laut E&V für einen anhaltend hohen Nachfrageüberhang in den 60 betrachteten Standorten des Marktberichts. Dieser wird nicht zuletzt durch die Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank verstärkt.
Während die Zahl der Baugenehmigungen lange Zeit rückläufig war und 2008 ihren Tiefpunkt erreichte, wurde 2013 der Bau von rund 266.000 Wohnungen genehmigt – so viele wie seit zehn Jahren nicht mehr. „Die dadurch steigende Bautätigkeit wird in den bevorzugten Standorten jedoch angesichts steigender Einwohnerzahlen vorerst keine merkliche Entspannung auf dem Wohnimmobilienmarkt bringen“, sagt Kai Enders.
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