Die Stimmung der Kreditgeber im gewerblichen Immobilienfinanzierungsmarkt ist nach den Ergebnissen des FAP-Barometers gut. Vor allem Nischensegmente befinden sich im Aufwärtstrend.
Das Umfeld für gewerbliche Immobilienfinanzierungen in Deutschland ist derzeit nach Einschätzung der Branche positiv.
Zu diesem Ergebnis kommt das aktuelle FAP-Barometer des Beratungsunternehmens Flatow Advisory Partners (FAP), für das 183 Experten, die mehrheitlich direkt mit der Vergabe von gewerblichen Immobilienkrediten befasst sind, befragt wurden.
Es weist für das vierte Quartal 2014 mit einem Plus von 2,33 Punkten weiter einen Aufwärtstrend aus (Vorquartal: plus 2,48 Punkte). Demnach sind aktuell knapp 70 Prozent der Meinung, dass die Rahmenbedingungen für gewerbliche Immobilienfinanzierungen progressiver sind als im Vorquartal.
Neugeschäft legt zu
Das Neugeschäft ist nach den Ergebnissen der Umfrage bei 49 Prozent der Kreditgeber angestiegen, was ein nahezu unveränderter Wert sei. Den größten Teil des Kreditvolumens machten weiterhin Kredite bis zu 50 Millionen Euro aus (85 Prozent). Dagegen sank der Anteil der Kredite zwischen 50 und 100 Millionen Euro gegenüber dem Vorquartal von 20 auf neun Prozent.
Bei den finanzierten Immobilientypen setzte sich den Angaben zufolge der Trend des dritten Quartals weiter fort: Nischensegmente wie Wellness- und Entertainment-Immobilien oder Parkhäuser haben beim Kreditvolumen zugelegt. Bei Klassikern wie Wohn- und Büroimmobilien oder Shoppingcentern sei hingegen ein leichter Rückgang zu verzeichnen. Bei der Finanzierung von Projektentwicklungen hätten Hotels und Mikroapartments hinzugewonnen.
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Die Nachfrage nach alternativen Kreditgebern stieg den Angaben zufolge zum dritten Mal in Folge auf nunmehr 48 Prozent an. Als Kreditquellen würden insbesondere fremd- und eigenkapitalähnliche Formen herangezogen. Dabei habe Private Equity wieder an Bedeutung gewonnen.
Kaufpreise für Eigentumswohnungen am Scheitelpunkt
Die Kreditgeber wurden darüber hinaus im Rahmen der FAP-Befragung um ihre Einschätzungen zum Wohnimmobilienmarkt gebeten. Dabei erwarteten 56 Prozent der Immobilienfinanzierer weiter steigende Wohnungsmieten. 44 Prozent sind der Meinung, der Scheitelpunkt bei der Mietpreisentwicklung sei bereits erreicht.
Hinsichtlich der Kaufpreise von Eigentumswohnungen stimmten sogar 61 Prozent der Kreditgeber der Aussage zu, dass der Scheitelpunkt bei der Kaufpreisentwicklung erreicht ist. 39 Prozent glauben dagegen an weiter steigende Kaufpreise. (bk)
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