Die einzelnen Märkte für Gewerbeimmobilien erholen sich unterschiedlich schnell vom Abschwung der letzten Jahre. Zu diesem Ergebnis kommt die Patrizia Immobilien AG, Augsburg, in ihrem aktuellen Gewerbemarktbericht.
Der gesamteuropäische Markt für Gewerbeimmobilien zeigt laut dem Augsburger Unternehmen Patrizia seit der zweiten Hälfte des Jahres 2013 einen positiven Verlauf, während sich die einzelnen Märkte sehr heterogen entwickeln. „Die politischen Bemühungen zu einer Angleichung des Binnenmarktes bleiben hoch, doch das Marktumfeld ist nach wie vor sehr heterogen. Daher verlangt die aktuelle Lage den Investoren eine gute Kenntnis der Teilmärkte ab, um Chancen und Risiken von Investitionen in ein gesundes Verhältnis zu bringen“, erläutert Dr. Marcus Cieleback, Group Head of Research der Patrizia AG
Investoren flüchten aus Staatanleihen
Die Fluchtbewegungen aus Staatsanleihen, die sich laut Patrizia aus der allgemeinen Unsicherheit der vergangenen Jahre ergibt, führen derzeit zu anhaltenden Investitionen in Richtung langfristiger Anlageprodukte mit höheren Renditechancen. „Infolgedessen konnten wir eine weiterhin hohe Nachfrage nach Gewerbeimmobilien beobachten, während das Angebot passender Anlageziele jedoch abnimmt“, sagt Cieleback. Die Folge seien steigende Preise und sinkende Spitzenrenditen. Der Researchef rät Investoren, besonders auf ein effektives Asset Management in Verbindung mit niedrigen Leerstandsquoten zu achten.
Im Trend: B-Standorte und Value-Add-Investitionen
Die Gewerbemarktstudie zeige zudem, dass Investoren angesichts der Knappheit im Core-Segment zunehmend in Value-Add-Produkte investieren. Darüber hinaus werde auch an B-Standorten wieder mehr investiert als in den Vorjahren. „Angesichts weiterhin niedriger Zinsen und den verbesserten Wachstumsraten nehmen Investoren bei der Suche nach guten Renditen derzeit auch höhere Risiken in Kauf“, so Cieleback. „Mit Blick auf die steigende Nachfrage an B-Standorten gehen wir davon aus, dass sich die Renditen in den Nebenstädten mittelfristig an die in den Top-Lagen wieder annähern werden und der historisch hohe Spread nicht Bestand haben wird.“ (st)
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