Die Investments in europäische Gewerbeimmobilien haben nach Analyse von CBRE in 2013 um 21 Prozent zugelegt. Insbesondere das Interesse an London und Osteuropa sei deutlich gestiegen.
Auf den europäischen Gewerbeimmobilienmärkten wurden nach einer Analyse des Immobilienberatungsunternehmens CBRE im Jahr 2013 insgesamt 154 Milliarden Euro investiert. Gegenüber dem Vorjahr entspreche dies einem Zuwachs von rund 26 Milliarden Euro oder 21 Prozent. Insbesondere das starke vierte Quartal mit einem Investmentvolumen von 53,4 Milliarden Euro (plus 19 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal) habe für das beste Ergebnis seit 2007 gesorgt.
Insbesondere die Länder, die am stärksten von der Eurokrise betroffen waren, konnten laut CBRE am Ende des Jahres deutlich zulegen. Italien, Spanien, Portugal und Irland hätten im vierten Quartal 2013 jeweils doppelt so hohe Investitionsvolumina wie im Vorjahresquartal verzeichnet. Zusammen hätten sich die Transaktionen in den vier Ländern auf knapp fünf Milliarden Euro summiert, während im Vorjahreszeitraum nur 1,7 Milliarden Euro investiert worden seien. Dies zeige, wie stark sich die Märkte in diesen vier Ländern in 2013 erholt hätten.
Deutschland zweitgrößter Markt
Das Transaktionsvolumen bei deutschen Gewerbeimmobilien lag laut CBRE in 2013 bei über 30 Milliarden Euro (2012: rund 25 Milliarden Euro), knapp 50 Prozent davon entfielen auf Büroimmobilien. Damit sei das Volumen um 21 Prozent im Vergleich zu 2012 gestiegen und Deutschland der zweitgrößte Markt für Gewerbeimmobilien in Europa.
„Das Schlussquartal und das hohe Volumen der Gesamtinvestitionen zeigen, dass der deutsche Markt anhaltend interessant ist“, erläutert Fabian Klein, Head of Investment bei CBRE in Deutschland. „Nationale und internationale Investoren schätzen die Stabilität und Sicherheit hierzulande.“ Indikatoren dafür seien neben einer hohen Anzahl an Großtransaktionen und Paketverkäufen insbesondere die wachsende Nachfrage von Investoren aus dem nicht-europäischen Ausland, vor allem aus dem asiatischen Raum.
London verbucht Rekordinvestitionen
Der Großraum London hat laut CBRE ein Ausnahme-Quartal verzeichnet. Ende Dezember seien die Investitionen durch zwei Transaktionen auf dem innerstädtischen Londoner Büromarkt in Höhe von 2,03 Milliarden Euro nach oben getrieben worden.
Dadurch habe das Transaktionsvolumen im Großraum London im vierten Quartal 2013 einen Quartals-Rekord in Höhe von über 10,82 Milliarden Euro verzeichnet, der sogar den Höhepunkt von 2007 übertreffe. Aus aller Welt ströme weiterhin Kapital nach London, besonders aus Nordamerika und dem Mittleren Osten.
Steigende Nachfrage nach Investments in Mittel- und Osteuropa
Eine stärkere Nachfrage auf Investorenseite zeigt nach Aussage von CBRE auch das gestiegene Investitionsvolumen in den mittel- und osteuropäischen Märkten im vierten Quartal 2013, insbesondere außerhalb der Hauptmärkte Russland, Polen und der Tschechischen Republik. So seien in Ungarn, Rumänien, Kroatien, der Slowakei und der Ukraine große Transaktionen vollzogen worden. Im Vergleich zum Vorjahresquartal seien die Investitionen in Gewerbeimmobilien von 66 Millionen Euro um das Fünffache auf 325 Millionen Euro gestiegen.
„In Europa ist derzeit eine ganze Bandbreite an Investoren unterwegs, die sich stark im Value-Add Bereich bewegen. Opportunistische Investoren zielen auf die sich erholenden Märkte in Italien, Spanien, Portugal, Irland und Mittel- und Osteuropa“, erläutert Klein. „Gleichzeitig bleibt die Nachfrage nach Investitionsmöglichkeiten in Core-Immobilien in den zentralen Geschäftsbezirken sehr hoch. Dies betrifft insbesondere die Londoner City und die Zentren der deutschen Großstädte, die bereits beliebte Investitionsziele in den letzten zwölf Monaten waren.“ (bk)
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