Eine isolierte Betrachtung der Preisentwicklung allein sei jedoch nicht aussagekräftig. „Es wäre ein Trugschluss, der Hauptstadt eine beginnende Preisblase zu attestieren“, betont Michael Kiefer, Chefanalyst bei Immobilienscout24.
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„Denn es spielen noch weitere Faktoren eine entscheidende Rolle, darunter insbesondere die Entwicklung der Nachfrage. Da nicht abzusehen ist, dass das Interesse an Immobilien an der Spree nachlassen wird, kann man hier auch nicht von einer Blasenbildung sprechen.“
Mittelstädte stärker in Gefahr
Einige Städte mittlerer Größe, in denen keine stetig wachsende Nachfrage gesichert ist, sind Immobilienscout24 zufolge bezüglich einer regionalen Überhitzung eher gefährdet.
Die langfristige Analyse zeige: Kauf- und Mietpreise klaffen vor allem in Regensburg, Freiburg und Erlangen weit auseinander, aber auch in Augsburg und Ingolstadt. Zudem fallen traditionell gut bürgerliche Mittelstädte wie Bonn, Münster, Mainz und Wiesbaden auf.
„Bei der Beobachtung der gefährdeten Immobilienmärkte sollte man die Aufmerksamkeit eher auf die Mittelstädte richten, da dort bereits jetzt vereinzelt höhere Preise bezahlt werden, als aus Renditesicht sinnvoll ist“, so Kiefer. Von einer großräumigen Gefahr einer Immobilienblase in Deutschland zu warnen, gehe aber deutlich zu weit. (st)
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