Laut dem Baufinanzierungsunternehmen Interhyp AG aus München sind extravagante Immobilien oft schwieriger zu finanzieren und können als Anlageoption schlechter abschneiden. Viele Käufer und Mieter bevorzugen einfache Grundrisse und Ausstattungen.
Nach Angaben der Interhyp AG zahlen sich extravagante Ausstattungsdetails und außergewöhnliche Grundrisse bei Immobilien aus Sicht der Rendite und des Wertsteigerungspotenzials nur selten aus.
„Je ausgefallener die Lage und Ausstattungsmerkmale bei Immobilien sind, desto kleiner ist die Zielgruppe potenzieller Käufer – und damit die künftige Nachfrage“, erklärt Michiel Goris, Vorstandsvorsitzender der Interhyp AG.
Käufer präferieren einfache Gestaltung
Die Mehrheit der Käufer und Mieter bevorzuge klassische Materialien und praktische Grundrisse. Entsprechende Objekte lassen sich deshalb schneller vermieten und lukrativ verkaufen.
Banken bewerten extravagante Immobilien schlechter
Außergewöhnliche Immobilien unterliegen laut Interhyp meist zeitlich begrenzten Trends und engen den Interessentenkreis ein, weshalb es zu extremeren Preisausschlägen in beide Richtungen kommen kann. Finanzierungsinstituten falle es schwer, ausgefallene Immobilien zu bewerten.
„Die Bewertungskriterien der Banken orientieren sich an mehrheitlichen Durchschnittsinteressen. Wenn der Kaufpreis eines Objektes wegen extravaganter Details höher ausfällt, dann wird die Verwertbarkeit meist schlechter eingeschätzt. Die Folge sind höhere Sicherheitsabschläge und ein höherer Beleihungsauslauf – der letztlich zu höheren Kreditzinsen führen kann“, sagt Goris.
Immobilieninteressenten sollten laut Interhyp genau prüfen, wie werthaltig die Immobilie mittel- und langfristig ist. „Wer eine Immobilie zur langfristigen Eigennutzung erwirbt, der kann individuelle Interessen stärker gewichten als die Marktmeinung“, so Goris. (st)
Foto: Interhyp AG