Bulwien Gesa erwartet fallende Renditen am Immobilienmarkt

Schätzungen des Berliner Marktforschungsinstituts Bulwien Gesa zufolge werden die Renditen am deutschen Immobilienmarkt zunächst noch hoch bleiben, aber wegen des extrem hohen Preisniveaus künftig in allen Segmenten absinken.

Investitionen in deutsche Wohnimmobilien sind derzeit im Vergleich zu anderen Nutzungsarten besonders lukrativ.

Der Gipfelpunkt im Marktzyklus der Renditen in Höhe von 12,6 Prozent ist laut Bulwien Gesa bereits in 2013 erreicht worden. Analysten prognostizieren, dass sie in 2014 auf 10,3 Prozent sinken werden.

Für das Jahr 2018 erwartet Bulwien Gesa eine durchschnittliche Rendite von sechs Prozent. Das ist die jüngste Interpretation des hauseigenen German Property Indexes (GPI).

Wohnsegment im Zentrum der Investitionsstrategien

Die hohen Renditen sind in erster Linie auf die guten Ergebnisse des deutschen Wohnimmobilienmarktes zurückzuführen. Das Wohnsegment wird insbesondere von institutionellen Akteuren im Hinblick auf üppige Mieterträge und Investitionssicherheit in den Fokus genommen, so Bulwien Gesa.

„Der deutsche Immobilienmarkt zeigte in den vergangenen Jahren eine signifikante Preis- und Wertentwicklung für das institutionelle Geschäft“, betont Martin Steininger, Chefökonom bei Bulwien Gesa.

Spitzenrenditen in fast allen Segmenten

In 2013 erreichten Bulwien Gesa zufolge die Renditen in fast allen Segmenten des Immobilienmarktes Höchstwerte. Die durchschnittliche Gesamtrendite für institutionell gehandelte deutsche Wohnimmobilien erreichte in 2013 16,7 Prozent (2012: 16,2 Prozent). Für 2014 sei mit einem Absinken auf 14,5 Prozent zu rechnen.

Die Renditen von Einzelhandelsimmobilien stiegen von 9,7 Prozent in 2012 auf 10,6 Prozent in 2013, während Logistikimmobilien in 2013 auf einem hohen Niveau von 10,1 Prozent stagnierten.

Das Forschungsinstitut Bulwien Gesa prognostiziert, dass die Renditen in allen Segmenten des deutschen Immobilienmarktes in den kommenden Jahren sinken werden.

Renditen im Büroimmobiliensegment im Abwärtstrend

Einzig die Renditen am Büroimmobilienmarkt sanken: Nachdem sie in 2011 einen Höchstwert von 12,2 Prozent erreichten, beruhigte sich der Markt in den folgenden zwei Jahren (2012: 10,9 Prozent, 2013: 10,2 Prozent). Bulwien Gesa geht davon aus, dass die Erträge im Gesamtjahr 2014 bei rund 8,5 Prozent liegen.

Über den Prognosezeitraum von 2014 bis 2018 wird Wohnimmobilien die beste Performance vorhergesagt. Die günstigen Finanzierungsbedingungen und die gute Konjunktur begünstigen weitere Preissteigerungen, so Bulwien Gesa.

Mit Blick auf die Renditen aus laufen Mieterträgen wird das Teilsegment Industrie vor Wohnen, Einzelhandel und Büro in den nächsten fünf Jahren am besten abschneiden, vermuten die Bulwien Gesa-Analysten.

Entsprechend sei auch die Gesamtrendite am Ende des Projektionszeitraumes für deutsche Industrieimmobilien am höchsten. 2018 soll die der Rendite in diesem Segment bei 7,7 Prozent liegen.

„Diese wachsende Assetklasse wird Deutschland sicher auch nach dem Wohnungsboom in den Städten noch länger beschäftigen“, prognostiziert Andreas Schulten, Vorstand bei Bulwien Gesa.

Seite zwei: Mittelgroße Städte mit Potenzial

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