Das Kaufvolumen von Einzelhandelsimmobilien wuchs laut DTZ in 2013 stark. Anleger interessierten sich in erster Linie für Objekte in Großbritannien und Deutschland. Das dokumentiert der heute veröffentlichte Investmentmarktbericht des Immobiliendienstleisters.
Nach Aussagen des Immobilienunternehmens DTZ zeigt eine hauseigene Analyse, dass das Kaufvolumen von Einzelhandelsimmobilien in 2013 auf 34 Milliarden Euro gestiegen ist (2012: 29 Milliarden Euro). Damit liege das Ergebnis für 2013 weit über dem Durchschnittswert von 28 Milliarden Euro für die Jahre 1999 bis 2012.
Großbritannien und Deutschland stehen an der Spitze
Das Anlegerinteresse habe sich vor allem auf Objekte im Vereinigten Königreich (11,1 Milliarden Euro) und Deutschland (9,3 Milliarden Euro) konzentriert. Das Vereinigte Königreich sei damit auf einen Anteil von 33 Prozent am Gesamtvolumen gekommen. Auf Deutschland entfielen 27 Prozent. Den größten Anstieg des Transaktionsvolumens verbuchte laut DTZ Südeuropa, wo die Objektkäufe von 700 Millionen Euro in 2012 auf drei Milliarden Euro im Jahr 2013 stiegen.
Einkaufsvolumen von Immobilien AGs liegt unter Verkaufsvolumen
Hauptakteure auf den Einzelhandelsmärkten blieben laut DTZ die Fonds, die ihre Portfolios netto um ein Volumen von 3,6 Milliarden Euro aufstockten. Börsennotierte Immobilien AGs konzentrieren sich in erster Linie auf Objekte im Wert von 100 bis 500 Millionen Euro. Ihr Einkaufsvolumen habe allerdings unter dem Verkaufsvolumen gelegen.
Anfangsrenditen unter Druck
„Mit dem besseren gesamtwirtschaftlichen Ausblick für Europa ist auch die lang erwartete Rückkehr des Verbraucher- und Händlervertrauens zu beobachten“, kommentiert Adrian Powell, Head of Emea Retail bei DTZ. „Dank des positiven Geschäftsumfeldes ziehen die Einzelhandelsmärkte in ganz Europa einen wachsenden Kapitalzufluss seitens Core- und Value-add-Investoren an. Dies setzt die Anfangsrenditen unter Druck, besonders auf Märkten, deren Wertänderungsrenditen sich in den letzten Jahren kaum bewegt haben.“
Investoren setzen auf Shopping Center
Nach dem Einbruch des Transaktionsvolumens von Shopping Centern auf 13,7 Milliarden Euro im Jahr 2012 erhöhte sich das Volumen in 2013 auf 17 Milliarden Euro und erreichte damit den höchsten Wert seit 2006, so das Immobilienunternehmen. 31 Prozent des gesamteuropäischen Volumens entfallen auf Shopping Center in Großbritannien. Außerhalb der Kernmärkte verzeichne insbesondere Südeuropa eine starke Marktaktivität. Das Investitionsvolumen für Shopping Centen habe dort in 2013 knapp 1,7 Milliarden Euro betragen.
Heimische Investoren prägen den Markt
Der Markt für Shopping Center wird laut DTZ zunehmend von heimischen Investoren bestimmt, die 54 Prozent des in 2013 gemeldeten Ankaufsvolumens einsetzten. Bei den grenzüberschreitenden Transaktionen seien 27 Prozent des Gesamtvolumens auf außereuropäische Investoren gefallen.
DTZ prognostiziert weiteren Investmentanstieg
„Das Einzelhandelssegment wird auch künftig von starkem Anlegerinteresse profitieren. Im Prime-Segment werden Investoren europaweit von dem zusätzlichen Angebot an Shopping Centern profitieren, die sich aktuell im Bau befinden oder geplant sind“, fasst Magali Marton, Head of Cemea Research von DTZ, zusammen. „Vor diesem Hintergrund rechnen wir für 2014 mit Einzelhandelsinvestments in Höhe von 38 Milliarden Euro, wovon 17 bis 18 Milliarden Euro in Shopping Center investiert werden dürften.“ (st)
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