Cash. sprach mit Andreas Heibrock, Mitglied der Geschäftsleitung der Real I.S. AG, über die Umstellung auf die Anforderungen des KAGB, neue Fonds und den australischen Immobilienmarkt.
Cash.: Real I.S. wird als Gesamtunternehmen zur Kapitalverwaltungsgesellschaft (KVG). Was sind die Vorteile gegenüber der Gründung einer Tochterfirma als KVG?
Heibrock: Wir haben uns bewusst dafür entschieden, keine KVG-Tochtergesellschaft zu gründen, wie es derzeit als Trend in der Branche erkennbar ist. Wir wollen das gesamte Unternehmen der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) unterstellen.
Im Ergebnis unterliegen damit alle Aktivitäten der Überwachung durch die Finanzaufsicht – auch die, die Bestandsfonds betreffen. Dadurch entsteht eine höchstmögliche Sicherheit bei allen Prozessschritten über die gesamte Unternehmensgruppe hinweg.
Wir wollen damit ein Zeichen setzen und nach Lizenzierung als KVG durch die Bafin auf gleicher Augenhöhe mit Unternehmen wie Union Investment und Deka stehen. Im Wettbewerb der Fondsanbieter aus der Welt vor dem KAGB nehmen wir deshalb eine Sonderstellung ein.
Real I.S. gehört zu einem Bankenkonzern. Wie hilfreich war dies bei der Umstellung auf die Anforderungen des KAGB?
Als Tochterunternehmen der BayernLB und als Verbundunternehmen der Sparkassen-Finanzgruppe haben wir unser Unternehmen bereits frühzeitig vergleichbar mit einem Kreditinstitut aufgestellt.
Zudem bestanden schon umfangreiche Erfahrungen mit regulierten Tochtergesellschaften, denn mit der Real I.S. Investment GmbH (KAG für Spezialfonds) war seit 2010 eine regulierte Einheit in der Real I.S.-Gruppe vorhanden. Somit waren wir für die Umstellung auf die KAGB-Welt frühzeitig gut aufgestellt.
Die vom KAGB geforderten Maßnahmen wie Funktionstrennung, effizientes Risikomanagementsystem, Compliance- und Revisionsbereiche waren bereits vorhanden. Das hat die Einstellung auf die KAGB-Anforderungen wesentlich vereinfacht.
Sie haben 2013 deutlich mehr Geschäft mit institutionellen (330 Millionen Euro) als mit privaten Anlegern (140 Millionen Euro) gemacht. Wie wird sich dieses Verhältnis in den kommenden Jahren entwickeln?
Wir verfolgen schon seit 15 Jahren eine Zwei-Säulen-Strategie. Das Prinzip hat sich bewährt. Daher werden wir auch in Zukunft das Geschäft sowohl mit privaten als auch mit institutionellen Investoren fortführen und für beide Kundengruppen Immobilienfonds auflegen. Der institutionelle Bereich soll dabei weiter ausgebaut werden – allerdings nicht zulasten des Privatkundenbereichs.
Seite zwei: Immobilieninvestments von über einer Milliarde Euro