Immobilienkäufe chinesischer Investoren nehmen zu

Nach einem Bericht der Immobilienberatung Knight Frank haben die Investitionen chinesischer Anleger in ausländische Immobilien stark zugelegt. Angesichts der Abkühlung am chinesischen Markt würden sie ihre Portfolios zunehmend diversifizieren.

Die chinesische Regierung befürwortet die Ausweitung der Auslandsinvestitionen durch heimische Immobilienanleger.

Investoren aus dem Reich der Mitte nehmen zunehmend die internationalen Immobilienmärkte in den Fokus, so Knight Frank. Das angelegte Volumen sei in den vergangenen Jahren sprunghaft angestiegen.

Während im Jahr 2009 noch lediglich 0,6 Milliarden US-Dollar investiert wurden, werde das Gesamtvolumen der vergangenen fünf Jahre sich bis Ende 2014 auf geschätzte rund 15 Milliarden US-Dollar summieren.

Australien, USA und Großbritannien beliebteste Standorte

Bislang habe sich das Gros der Investitionen auf Drehkreuze in Australien, den USA und Großbritannien konzentriert. 2014 sei vor allem Australien der Gewinner gewesen mit einem Plus von 60 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Wohlhabende Chinesen suchten jedoch aktuell auch neue Ziele, die Abschläge auf Topobjekte bieten, wie Miami in den USA oder Gold Coast in Australien.

„Die Investoren wenden sich heute eher auf langfristige Sicht nachhaltigen Anlagen zu“, kommentiert Neil Brookes, Leiter für Capital Markets im asiatisch-pazifischen Raum von Knight Frank. „Chinesen richten ihr Augenmerk aus drei Gründen auf das Ausland. Erstens ist die Diversifikation nun von Regierungsseite aus genehmigt. Zweitens flaut der heimische Markt ab. Und drittens winken in einigen ausländischen Märkten höhere Renditen. Sie suchen vor allem in Australien, den USA und in Großbritannien Anlagechancen. 2013 haben sie im Vergleich zu 2012 das Fünffache in diese Länder investiert. Der Kapitalfluss nach Australien, in die USA und nach Großbritannien wird 2014 mindestens stabil, wenn nicht gar höher ausfallen als im Vorjahr.“

Abkühlung am chinesischen Immobilienmarkt

Zudem habe sich der Immobilienmarkt in China abgekühlt. Niedrige Renditen, der Mangel an attraktiven Objekten und schwache Konditionen an den Wohnimmobilienmärkten schrecken laut Knight Frank heimische Investoren und Entwickler ab. Da die Regierung nun Firmen dazu ermutige, ihr Geld im Ausland anzulegen, würden chinesische institutionelle Investoren, Banken und Entwickler dort voraussichtlich weiter aktiv bleiben. Da der chinesische Markt stark von Regierungsbeschlüssen getrieben ist, bestehe jedoch immer das Risiko, dass die entsprechenden Bestimmungen wieder eingeschränkt werden.

Neue Anlegergruppen

In der ersten Welle der Auslandsinvestitionen aus China haben Staatsfonds ihr Kapital in 1a-Immobilien angelegt und Banken Objekte für den Eigennutz erworben, so Knight Frank. Es folgten große Entwickler, um über eine Präsenz im Ausland zu diversifizieren. In der aktuellen dritten Welle würden Eigenkapitalanleger und Versicherungen nach renditeträchtigen Objekten in besten Lagen suchen. Derzeit kristallisiere sich die nächste Anlegerschar heraus: äußerst vermögende Privatinvestoren, kleine und mittlere staatliche Unternehmen sowie private Entwickler.

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„Im Zuge, in dem die Erfahrung vermögender chinesischer Investoren wächst, weitet sich auch der Anlagehorizont hin zu Hot Spots in aller Welt wie zum Beispiel Johor Bahru in Malaysia, Gold Coast in Australien oder Los Angeles und Miami in den USA. Hier sind die Renditen höher als in London, New York oder Sydney“, sagt Thomas Lam, Senior Director und Leiter für Valuation & Consultancy bei Knight Frank. (bk)

Foto: Shutterstock

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