Die Nachfrage nach Immobilien als Kapitalanlage ist derzeit weltweit hoch. Das Beratungsunternehmen LaSalle Investment Management geht davon aus, dass diese Entwicklung anhält, mahnt Investoren jedoch, auch zyklische Abschwünge einzukalkulieren.
Auch im kommenden Jahr wird weiterhin aus allen Kapitalmärkten Geld in Immobilien fließen, so LaSalle in seinem Bericht „Investment Strategy Annual“ für das Jahr 2015.
Investoren sollten sich jedoch zunehmend mit dem Gedanken beschäftigen, dass sie am Ende des Zyklus stehen könnten und sollten dem nächsten zyklischen Abschwung in ein paar Jahren zuvorkommen.
Portfolien klug diversifizieren
Vor dem Hintergrund, dass verschiedene Regionen der Welt unterschiedlich schnell wachsen, müssten Investoren ihre Portfolien für eine Welt rüsten, in der die Zinsen in einigen Teilen schneller steigen als in anderen, so der Bericht.
Um sich darauf vorzubereiten, empfiehlt LaSalle Investoren unter anderem eine Diversifizierung der Engagements über mehrere Länder, die sich in unterschiedlichen Stadien des Kapitalmarktzyklus befinden. Sie sollten zudem bevorzugt auf Märkte setzen, in denen mit hoher Wahrscheinlichkeit die Leitzinsen über längere Zeit hinweg niedrig bleiben werden, wie Deutschland, Frankreich oder Japan und sich auf qualitativ hochwertige Immobilien und Lagen konzentrieren.
Langfristige Trends analysieren
Darüber hinaus seien Investitionen in langfristige statt in zyklische Trends zu empfehlen, die einem Abschwung weniger ausgesetzt sein werden. „Investitionen, die mit Demografie, Technologie und Urbanisierung (DTU) in Verbindung stehen – erstmals im vergangenen Jahr aufgeführt – sind wahrscheinlich der Schlüssel zu einer über der Benchmark liegenden Performance. In Deutschland können diese Trends negative Entwicklungen, wie eine schrumpfende Bevölkerung, kompensieren“, so der Bericht.
Immobilienmarktzyklen einkalkulieren
„Wo wir im Immobilienzyklus stehen, ist eine der am häufigsten gestellten Fragen von Immobilien-Investment-Managern, und das mit gutem Grund. Die Investoren haben nun Sorge, dass sie am Ende des Zyklus stehen und fragen sich, was geschieht, wenn sich die Kapitalmärkte von Immobilien abwenden. Zeitplanungs-Strategien sind auf eine relativ illiquide Asset-Klasse wie Immobilien schwer anwendbar. Dennoch kann die Anpassung von Portfolien, wenn Assets und Märkte sich durch ihre jeweiligen Zyklen bewegen, die Performance steigern, indem Erträge erhöht und Risiken gemindert werden“, kommentiert Jacques Gordon, Global Head of Research and Strategy bei LaSalle Investment Management.
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Die Märkte rund um die Welt würden sich in ganz unterschiedlichen Stadien in Bezug auf ihre Grundlagen, ihre Kapitalmärkte und somit auf ihre künftige Performance befinden. „Daher macht es Sinn, einen Investitions-Plan zu haben, der sich die Immobilienzyklen zunutze macht“, so Gordon.
Beispiele zyklus-sensibler Strategien seien das Mitnehmen von Gewinnen und der Verkauf von Immobilien in überschäumenden Kapitalmärkten, die Wahrnehmung der Vorteile eines höheren Vermietungs-/Mietpreis-Wachstums in Wachstumsmärkten und die Konzentration auf Lagen und Sektoren, die so positioniert sind, dass sie in ein paar Jahren allgemein als Core-Assets gelten werden. (bk)
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