In Deutschland standen 2013 weniger Wohnungen leer als in den Vorjahren. Das geht aus dem kürzlich veröffentlichten Leerstandsindex hervor, der vom Immobiliendienstleister CBRE und dem Researchinstitut Empirica berechnet wird.
Der marktaktive Leerstand – also Geschosswohnungen, die unmittelbar vermietbar oder mittelfristig aktivierbar sind – lag nach Angaben von CBRE und Empirica Ende 2013 bei 3,1 Prozent oder rund 653.000 Einheiten. Das seien gut 35.000 Einheiten weniger als noch im Jahr 2012 (rund 688.000 Einheiten). Im selben Zeitraum wurden bundesweit 86.000 neue Geschosswohnungen errichtet.
Leerstand fängt hohe Nachfrage nach Wohnraum auf
„Der Leerstandsabbau allein trug demnach rund ein Drittel zur Befriedigung der zusätzlichen Wohnungsnachfrage in diesem Segment bei. Ohne diese Reserven wären die derzeitigen Mietzuwächse höher ausgefallen“, sagt Dr. Reiner Braun, Vorstandsmitglied der Empirica AG.
Der marktaktive Leerstand berücksichtige keine „Ruinen“ oder dysfunktionalen Leerstände. Angaben des Zensus 2011 für den totalen Leerstand fallen daher höher aus und summieren sich auf 1,1 Millionen Geschosswohnungen sowie weitere 0,6 Millionen Wohnungen in Eigenheimen. Damit sei gut jede dritte leer stehende Geschosswohnung nicht unmittelbar disponibel und daher kein marktaktiver Leerstand.
Mehr Leerstand im Osten Deutschlands
Der marktaktive Leerstand in Geschosswohnungen liegt nach Angaben von CBRE und Empirica in Ostdeutschland (ohne Berlin) mit 6,1 Prozent immer noch deutlich höher als im Westen mit 2,5 Prozent. Aussagekräftiger als Ost-West-Unterschiede seien jedoch die abweichenden Entwicklungen in Regionen mit schrumpfenden und wachsenden Einwohnerzahlen, wie es sie beiderseits der ehemaligen innerdeutschen Grenze gibt.
„In Schrumpfungsregionen stagniert der Leerstand seit Jahren und beträgt derzeit 6,6 Prozent“, erläutert Michael Schlatterer, Teamleiter Residential Valuation bei CBRE in Deutschland. Demgegenüber liege der Leerstand in Wachstumsregionen nur bei unterdurchschnittlichen 2,1 Prozent und sei dort im siebten Jahr rückläufig (2009: 2,9 Prozent, 2006: 3,3 Prozent).
[article_line type=“most_read“ cat=“Immobilien“]
Kaum leere Wohnungen in München und Hamburg
Die niedrigsten Leerstandsquoten finden sich derzeit in den Städten München (0,4 Prozent) sowie Hamburg, Münster, Darmstadt und Frankfurt (je 0,7% Prozent). Am anderen Ende der Skala stehen Salzgitter (11,0% Prozent) und Chemnitz (9,5 Prozent).
„Beeindruckend ist aber auch die Dynamik. In fünf Städten ist die Leerstandsquote seit 2009 um rund zwei oder mehr Prozentpunkte geschrumpft“, sagt Braun. In Leipzig fiel sie um 2,9 Prozentpunkte, in Magdeburg um 2,0 Prozentpunkte und in Schwerin, Halle und Emden um jeweils 1,9 Prozentpunkte.
Seite zwei: Leichter Anstieg der Leerstände in Bremerhaven und Worms