Laut einer Studie der TAG Immobilien AG und der TU Darmstadt zahlen die meisten Mieter in Deutschland nach eigener Einschätzung zu hohe Nebenkosten. Viele glauben, dass ihr Vermieter bei der Suche nach Sparpotenzialen zu untätig ist.
Wie die TAG mitteilt, vermuten fast zwei Drittel der Mieter in Deutschland, dass es erhebliches Sparpotenzial bei Strom, Gas, Wasser, Müllabfuhr oder Hausmeisterdiensten gibt.
36 Prozent attestieren ihrem Vermieter Untätigkeit bei der Verpflichtung, die sogenannte „zweite Miete“ so gering wie möglich zu halten.
Finanzielle Strapazen
Die Nebenkosten stelle für sechs von zehn Mietern jeden Monat eine erhebliche finanzielle Belastung dar. Mehr noch: Die große Mehrheit befürchte, dass die Nebenkosten weiter unkontrollierbar steigen.
„Mit Sorge blicken die Mieter der jährlichen Nebenkostenabrechnung entgegen, denn fast immer sind die Preise im Vergleich zum Vorjahr gestiegen“, sagt Prof. Dirk Schiereck von der TU Darmstadt.
Sparpotenziale erkennen
Die Folge: 89 Prozent der Befragten wünschen sich, dass ihr Vermieter mehr unternimmt, um die Nebenkosten gering zu halten.
Auch Schiereck glaubt, dass Vermieter aktiver werden müssen. „Immobilienunternehmen haben die zweite Miete bisher zu wenig im Blick – sie schöpfen das Potenzial an Kostensenkungen nur ungenügend aus. Praxiserfahrungen zeigen jedoch, dass die Nebenkosten um bis zu 20 Prozent pro Wohnung und Jahr reduziert werden können.“
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Transparente Abrechnung
Wichtig sei, die Hausbewohner einzubeziehen und gemeinsam an Kostensenkungen zu arbeiten. Mieter könnten aus der alltäglichen Wahrnehmung in ihrem Wohnumfeld wertvolle Anregungen zu Einsparungen von Nebenkosten geben.
Und nicht zuletzt, fordert Immobilienexperte Schiereck, müsse die Abrechnung der Nebenkosten transparent und verständlich sein: „Jede einzelne Position sollte nachprüfbar und erklärbar sein.“ (st)
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