Empirica-Index: Mietpreisbremse unnötig

Nach Angaben des Researchinstituts Empirica schlägt sich die angekündigte Mietpreisbremse nicht in einem Anstieg der Neubaumieten nieder. Das ergab die Auswertung des Immobilienpreisindex für das dritte Quartal 2014.

Der Mietanstieg in den Ballungszentren flacht nach Einschätzung von Empirica deutlich ab.

Nach Einschätzung von Empirica könnte sich die Mietpreisbremse schon vor ihrer Einführung erübrigen.

„Der Entwurf zur Mietpreisbremse liegt vor und entgegen aller Unkenrufe gab es kein letztes ‚Aufbäumen‘ der Vermieter: Die Neubaumieten im dritten Quartal sind nicht sprunghaft angestiegen. Vielmehr flacht die Zunahme gerade in den Wachstumsregionen jetzt überdurchschnittlich ab“, kommentiert Empirica-Vorstand Dr. Reiner Braun. „Fragt man Makler oder Bauträger, ist die Antwort klar: Die Menschen wollen jetzt kleinere Wohnungen – gemeint ist natürlich ‚preiswertere‘, denn kleinere Wohnungen kosten weniger als große. Mit anderen Worten: Ein natürlicher Mietpreisdeckel ist in den Knappheitsstädten nun erreicht, noch viel höhere Mieten sind auf den allermeisten Märkten jetzt ohnehin nicht mehr durchsetzbar.“ Damit könnte sich die Mietpreisbremse als überflüssig erweisen.

Empirica weist für das dritte Quartal 2014 einen moderaten Anstieg des Mietindex für Wohnungen aller Baujahre von 0,3 Prozent gegenüber dem Vorquartal aus. Stärker fiel der Zuwachs bei den Preisen aus: Der Preisindex für Eigentumswohnungen legte um 0,7 Prozent zu. Der Index für Ein-/Zweifamilienhäuser steigt laut Empirica wieder und verbucht gegenüber dem letzten Quartal einen Zuwachs um 0,6 Prozent.

Der Index neugebauter Eigentumswohnungen liegt laut Empirica erstmals auf dem Niveau des Mietindex. Der Mietindex sei gegenüber dem letzten Quartal um 0,5 Prozent gestiegen, der Preisindex für neue Wohnungen um 1,2 Prozent. Der Kaufindex für Ein-/Zweifamilienhäuser ziehe mit plus 1,3 Prozent wieder etwas stärker an als in den vorangegangenen Quartalen.

Mietanstieg verlangsamt sich

Inserierte Angebotsmieten neugebauter Wohnungen legen nach Angaben von Empirica auch im aktuellen Quartal noch zu, in den kreisfreien Städten flache der Anstieg allerdings etwas ab. Gegenüber dem letzten Quartal seien die Mietpreise in Landkreisen mit plus 0,7 Prozent etwas stärker gestiegen als in kreisfreien Städten (plus 0,3 Prozent), deutschlandweit liegen sie 0,5 Prozent über dem Niveau des letzten Quartals. Im Jahresvergleich seien sie gegenüber dem dritten Quartal 2013 deutschlandweit um 3,0 Prozent geklettert.

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Seit Beginn der Zeitreihe im ersten Quartal 2004 haben die Neubaumieten laut Empirica somit deutschlandweit um 15,0 Prozent zugelegt. Dabei liege der Zuwachs in den kreisfreien Städten bei 22,7 Prozent und in den Landkreisen bei 10,7 Prozent. Der Verbraucherpreisindex sei im selben Zeitraum um 18,1 Prozent gestiegen. (bk)

Grafiken: Empirica; Foto: Shutterstock

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