Nie gedacht, dass die gerühmten Nachtspeicherheizungen aus den siebziger Jahren heute nur von Spezialfirmen entsorgt werden dürfen – gegen Euro wohlgemerkt. Hinzu kommt, dass die meisten Wärmedämmverbundsysteme aktuell noch aus chemisch veredeltem, aufgeschäumtem Rohöl bestehen. Für Herstellung und Transport werden erhebliche Energiemengen benötigt – mehr als der Häuslebesitzer Zeit seines Lebens einsparen wird.
So richtig überzeugend ist das letztlich alles nicht, vor allem dass sich das System erst langsam auf technische Mindeststandards einigt. Klar sollten Immobilienbesitzer ihren Beitrag dazu leisten, das das Klima und damit auch eine gesunde Umwelt auch den nachfolgenden Generationen erhalten bleibt.
Vielleicht ist es deshalb mehr eine Glaubens- und Vernunftfrage sich hier – jenseits der direkten Euro-Zuordnung – zu engagieren. Vielleicht wird die Entscheidung für eine neue Kreditaufnahme zur energetischen Sanierung denjenigen einfacher gemacht, welche einen Blick in die Sterbetafel werfen bevor sie dieses Investment tätigen. Andrerseits freut es dann die Erben.
Der Autor Dr. Thomas Beyerle leitet den Bereich “Corporate Responsibility & Research” im Managementteam der IVG Immobilien AG, Bonn.
Foto: Christian Daitche