Die ING-DiBa AG rückt näher an die Vermittler heran und bereitet sie auf die Zukunft vor. Cash. sprach mit Katharina Herrmann, Vorstandsmitglied, und Isold Heemstra, Leiter Vertrieb Immobilienfinanzierung, über Markt und Strategie.
In aktuellen Umfragen geben viele Deutsche an, sich Wohneigentum zulegen zu wollen. Dennoch ist das Baufinanzierungsniveau eher stabil. Wo sehen Sie die Gründe?
Heemstra: Der deutsche Baufinanzierungsmarkt ist nicht mit den anderen EU-Ländern vergleichbar – mit 45 Prozent haben wir die niedrigste Wohneigentumsquote in ganz Europa. Südeuropa ist mit über 80 Prozent deutlich weiter, selbst in Holland haben wir 65 Prozent.
Viele Deutsche, die bisher keine Immobilien besitzen, haben in der jetzigen Niedrigzinsphase die Möglichkeit, sich nach Objekten umzuschauen. Dennoch gab es in den letzten zwei Jahren trotz starker Nachfrage nur über 250.000 neue Baugenehmigungen, was für ein Land wie Deutschland sehr wenig ist.
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Wie bewerten Sie das wirtschaftliche Umfeld mit der hohen Käufernachfrage nach Wohnimmobilien?
Heemstra: Die niedrige Arbeitslosigkeit und das gleichzeitig niedrige Zinsgefüge haben die Attraktivität der Immobilien als sichere Anlage und gleichzeitig Wohnimmobilie erhöht und so zu verstärkter Käufernachfrage geführt. In deutschen Metropolen fehlt es vielfach an adäquaten Wohnflächen.
Wie ließe sich das Problem lösen?
Herrmann: Zukünftig sollte dies ein Thema der Städteplanung sein, die langfristig die Erschließung der baulich nicht genutzten Flächen im Speckgürtel der beliebten Ballungszentren vorantreibt. Andere Länder sind hier weiter und bauen frühzeitig attraktive Regionen aus oder treiben den sozialen Wohnungsbau voran.
Dieses Thema werden wir unseren Partnern auf unserer großen bundesweiten „Denk-Anstoß“-Veranstaltung im November als Vision vorstellen und hierzu Fachreferenten aus der Branche und Politik einladen.
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