Immer wieder wird diskutiert, ob die Gebühren aktiv gemanagter Fonds gerechtfertigt sind. Diese Frage ist nicht leicht zu beantworten.
Gastbeitrag von Dr. Nicolai C. Striewe, Taurus Investment Holdings
Es gibt einige Studien zu der Frage, ob die Gebühren aktiv gemanagter Fonds gerechtfertigt sind. Der Großteil dieser Studien wurde jedoch von Banken oder Fondsanbietern ausgearbeitet und von ihnen finanziert.
Eine Laterne im Hafen
Eine Färbung der Ergebnisse zugunsten der Fondsindustrie ist aus diesem Grund naheliegend. Bekanntermaßen findet man in der Statistik immer das, wonach man sucht. Am Ende ist die Statistik jedoch nur eine Laterne im Hafen. Sie dient dem betrunkenen Seemann mehr zum Halt als zur Erleuchtung, wie es einst der ehemalige Vorstandssprecher der Deutschen Bank Hermann Josef Abs formulierte.
Sicherlich gibt es sogenannte „Glitter“-Fonds, die historisch sehr gut abschneiden und bei denen die Fondsgebühren durchaus gerechtfertigt waren. Doch die Historie eines Fonds lässt keinerlei Rückschlüsse auf die Zukunft zu. Anlegern wird oft suggeriert, dass ein Fonds, der über mehrere Jahre besser als die Benchmark abschneidet, auch in Zukunft besser abschneiden wird.
Zufällige Renditen
Wissenschaftlich-fundierte Studien widerlegen diesen Zusammenhang jedoch. Der Nobelpreisträger Eugene Fama und sein Kollege Kenneth French haben hierzu die Renditen von rund 3.000 aktiv gemanagten Fonds ausgewertet. Es wurden die Renditen von Zufallsportfolios und gemanagten Portfolios miteinander verglichen. Das Ergebnis der Studie ist, dass die Renditen der Fonds, positive wie negative, durch Zufallskonstellationen erklärbar sind.
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Auch ist kein besseres Abschneiden von historischen Gewinnern nachweisbar. Zusätzlich fallen signifikante Kosten an, die die Rendite mindern. Diese Erkenntnis ist für den Investor bares Geld wert. Er kann sich Gebühren von aktiv gemanagten Fondsprodukten sparen, indem er einen kostengünstigen Index-Fonds wählt.
Seite zwei: Hohe Bewirtschaftungskosten