In dem zweiten Teil des Cash.-Interviews mit Dr. Jürgen F. Kelber, geschäftsführender Gesellschafter der in Frankfurt ansässigen Dr. Lübke & Kelber GmbH, spricht der Immobilienexperte über den Vorteil von Immobilieninvestments in B-Städten.
Cash.: Wo sollten Anleger Immobilien verkaufen und wo sollten sie investieren?
Kelber: Anleger können Immobilien in überhitzten Metropolen verkaufen und das daraus gewonnene Kapital in B-Städten investieren. Diese Strategie wird zunehmend verfolgt. Investoren nehmen die Gewinne, die sie mit Immobilienverkäufen in Städten wie München oder Hamburg erwirtschaftet haben, mit und investieren die freigewordenen Mittel in kleineren Städten, die mehr Potenzial bieten.
Wer in der Lage ist, diese „Buy and Manage“-Strategie zu verfolgen, muss sich über einen Mangel an Investitionsmöglichkeiten oder über Immobilienblasen in Metropolen keine Sorgen machen. Wer dagegen an dem passiven „Buy and Hold“-Ansatz festhält, wird oft enttäuscht werden und nur noch ausnahmsweise attraktive Erträge erwirtschaften.
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Was macht B-Städte attraktiv und sind Investoren dort erfolgreich?
In vielen B-Städten erzielen Anleger heute höhere Renditen als in den Top-7-Städten Deutschlands, obwohl das Risiko häufig ähnlich ist. Viele scheitern jedoch auch, weil sie die Märkte nicht gut genug kennen. B-Städte sind gerade internationalen Investoren unbekannt oder werden als eher unbedeutend eingestuft. Die vorhandenen Ertragspotenziale sowie Wertentwicklungstendenzen und die Realisierung von Exitstrategien werden und wurden nicht gesehen. Oder aber Investoren sehen keine Möglichkeit, in B-Städten Immobilien zu kaufen, da es am notwendigen Marktzugang sowie der erforderlichen Einkaufs- und Asset-Management-Leistung fehlt. Anleger verpassen so Chancen.
Seite zwei: „Nicht jede B-Stadt ist für jeden Investor geeignet“