Die niedrigen Bauzinsen und die hohe Nachfrage nach Wohneigentum halten den Immobilienboom in Deutschland am Laufen.
Von Januar bis Ende Juni 2015 wurden insgesamt fast 140.400 Neubauten beziehungsweise Umbaumaßnahmen genehmigt, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag mitteilte. Das waren 2,6 Prozent oder knapp 3.600 Wohnungen mehr als im ersten Halbjahr des Vorjahres.
Positive Entwicklung setzt sich fort
Damit habe sich die seit dem Jahr 2010 anhaltende positive Entwicklung fortgesetzt, erklärte die Wiesbadener Behörde – obwohl die Steigerungsraten nicht mehr ganz so groß sind wie in Vorjahren. Im ersten Halbjahr 2014 zum Beispiel gab es zum Vorjahreszeitraum noch ein Plus von 9,6 Prozent bei den Baugenehmigungen.
Angeschoben wird die Nachfrage durch das extrem niedrige Zinsniveau: Die Europäische Zentralbank (EZB) hat die Zinsen im Euroraum quasi abgeschafft, der Leitzins liegt bei 0,05 Prozent. Darum sind Baukredite derzeit so günstig wie seit Jahren nicht – obwohl die Zinsen für Hypotheken zuletzt wieder leicht anzogen.
Im vergangenen Jahr gab es einen regelrechten Bauboom in Deutschland: Insgesamt wurden nach Zahlen Bundesamtes 245.300 Wohnungen fertiggestellt und damit 30.500 mehr als ein Jahr zuvor. Investiert wird ins Bauen und Renovieren auch deshalb kräftig, weil es fürs Sparen kaum noch Zinsen gibt. Daher stecken viele Menschen lieber Geld in „Beton-Gold“.
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Im ersten Halbjahr des laufenden Jahres dominierten bei den Baugenehmigungen Mehrfamilienhäuser. Hier gab es zum Vorjahreszeitraum einen Anstieg um 5,3 Prozent auf 62.272. Die Baugenehmigungen für Einfamilienhäuser erhöhten sich nur um ein Prozent auf 44.751, bei Zweifamilienhäusern gab es sogar einen Rückgang um 4,7 Prozent auf 9.576 Wohnungen
Quelle: dpa-AFX
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