Bei einer Baufinanzierung gehören Sondertilgungen heute zum Standard. In den meisten Verträgen besteht laut dem Portal Baufi24 die Möglichkeit, diese ohne Zinsaufschläge zu nutzen. In der Praxis machen Bauherren von diesem Baustein nur selten Gebrauch.
„Gerade in der niedrigen Zinsphase und bei älteren Bauherrn ist es wichtig, schnell zu tilgen und die Laufzeit zu verkürzen“, sagt Stephan Scharfenorth, Geschäftsführer des Portals Baufi24. Je niedriger der Zins, desto geringer fällt der Tilgungsanteil aus und die Laufzeit verlängert sich automatisch. Sondertilgungen bilden dagegen ein probates Mittel.
Sondertilgungen gehören in den Finanzierungsplan
Wichtig sei, die Bedingungen im Vorfeld mit dem Kreditgeber zu vereinbaren, so Baufi24. Üblich seien jährlich fünf Prozent der Darlehenssumme ohne Aufschläge. Aber es existieren auch Sonderregelungen. So seien etwa die meisten KfW-Darlehen jederzeit in beliebiger Höhe tilgbar. „Verlangen Banken erhöhte Zinssätze für Sondertilgungen, muss genau nachgerechnet werden, wann es sich lohnt“, sagt Scharfenorth.
[article_line tag=“Baufinanzierungen“]
Wenige Kreditnehmer nutzen Sondertilgungen, da entweder keine freien Geldmittel vorhanden sind oder anderweitig ausgegeben werden. „Sie gehören allerdings zu einer guten Finanzierungsplanung und sollten im Beratungsprozess immer zur Sprache kommen“, sagt Scharfenroth. Verhandlungsgeschick könne weitere und größere Sondertilgungen ermöglichen, im Idealfall ohne Zinsaufschläge.
Schnellere Entschuldung
Erwartet ein Bauherr beispielsweise eine freiwerdende Lebensversicherung, könne diese einmalig als Sondertilgung mit in die Finanzierung einberechnet werden. „Es geht immer darum, die Zinslast zu verringern, denn der größte Vorteil von Sondertilgungen liegt in der schnelleren Entschuldung und insgesamt weniger zu zahlenden Zinsen“, sagt Scharfenorth. (st)
Foto: Shutterstock.com