Wer sich mit dem Gedanken trägt, sein Wohneigentum zu veräußern, dem stellt sich schnell die Frage: „Was ist meine Immobilie im Moment wert?“ Bei der Bewertung spielen viele objektive, aber auch subjektive Faktoren eine Rolle.
Die Ritter-Kolumne
Die emotionalen Faktoren beim Verkauf einer Immobilie dürfen nicht unterschätzt werden. Wer sein Zuhause lange bewohnt hat, der hängt oft daran und verbindet persönliche Erinnerungen mit ihm, vor allem, wenn er selbst früher einmal das Interieur liebevoll bis ins kleinste Detail geplant hat.
Neutrale Bewertungen sind gefragt
Doch der potenzielle Käufer betrachtet das Objekt aus einer anderen Perspektive. Er kann beispielsweise jemand sein, dem die derzeitige Ausstattung nicht gefällt. Dann sind ein neutraler Blickwinkel sowie Verhandlungsgeschick gefragt. Denn bewertet der Eigentümer seine Immobilie aufgrund subjektiver Betrachtung, setzt er den daraus resultierenden Angebotspreis schnell zu hoch an. Dies führt wiederum zu einer langen Vermarktungszeit.
In einem solchen Falle wird die Immobilie im Bewusstsein akut suchender Interessenten leicht als Ladenhüter abgestempelt. Eine auf diese Weise abgewertete Immobilie wird am Ende häufig zu einem geringeren Preis verkauft, als bei einem realistisch bemessenen Startpreis gezahlt worden wäre.
Unterstützung von qualifizierten Maklern
Zur Einschätzung des aktuellen Markpreises sollte man selbstverständlich objektive Kriterien zugrunde legen. Qualifizierte Makler und geprüfte freie Sachverständige für Immobilienbewertung ziehen dazu normierte Bewertungsmethoden heran. Dies wäre beim selbst bewohnten Haus das Sachwertverfahren nach der Sachwertrichtlinie des BMUB inklusive NHK 2010, bei der Eigentumswohnung das Vergleichswertverfahren oder beim vermieteten Mehrfamilienhaus das Ertragswertverfahren. Um die Treffsicherheit des Ergebnisses der Wertermittlung zu erhöhen, kommen oft auch zwei dieser Methoden zum Einsatz, wir sprechen dann vom sogenannten kombinierten Verfahren.
Doch auch dies reicht allein oft nicht aus: Zur Ermittlung des aktuellen Marktwertes müssen eigene Fachkompetenz und langjährige Marktkenntnis hinzukommen. Denn der Marktwert zweier ähnlicher Immobilien im gleichen Bezirk mit gleichem Quadratmeterpreis kann höchst unterschiedlich ausfallen, beispielsweise wenn sich die eine Immobilie nahe einer belebten Straße befindet, die andere Immobilie in einer ruhigen Sackgasse.
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Seite zwei: Eine gute Ausstattung hebt den Preis