Die Wohnwünsche junger Menschen sind erstaunlich konservativ: Die Generation, die angeblich nicht auf Geld und Status setzt, sondern auf Sinnhaftigkeit und Glück, ist mit Blick auf ihre Wohnträume dann doch wieder fast wie ihre Eltern. Das ergab eine Umfrage von Ernst & Young (EY) Real Estate.
Laut der EY-Umfrage ist Eigentum zur Selbstnutzung bei jungen Menschen unter 30 Jahren sehr gefragt: 90 Prozent favorisieren die eigenen vier Wände, ob als Eigentumswohnung oder Einfamilienhaus. Auch Eigentum als Kapitalanlage spielt eine wichtige Rolle: Rund 70 Prozent sehen hier einen Beitrag zu ihrer Altersvorsorge.
Eigentum und Flexibilität in jungen Jahren – ein Widerspruch?
„Jungen Menschen wird oft zugeschrieben, dass sie sich alle Optionen offenhalten, dass sie sich nur schwerlich festlegen möchten. Der Eigentumsgedanke ist hier auf den ersten Blick ein Widerspruch“, sagt Christian Schulz-Wulkow, Partner bei EY Real Estate in Berlin.
Auf den zweiten Blick aber werde klar: Die sogenannte Generation Y ist mit globalen Bedrohungen wie Terrorismus, Finanz- und Staatsschuldenkrisen aufgewachsen. „Die jungen Menschen sind in einer Welt groß geworden, die stark von Veränderung geprägt ist. Der Wunsch nach Sicherheit und Beständigkeit in Form der eigenen vier Wände ist dann doch wieder nachvollziehbar.“ Oft sei gar von einem Neo-Biedermeier die Rede: dem nostalgischen Rückzug ins eigene Heim.
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An der Umfrage haben nach Angaben von EY 1.650 Studenten und Berufstätige im Alter von rund 27 Jahren teilgenommen. (st)
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