Auch wenn der Wohnimmobilienmarkt im bundesweiten Schnitt im Gleichgewicht ist, so wächst in einigen Regionen die Gefahr von Immobilienblasen erheblich, warnt das Berliner Researchinstitut Empirica.
Nach Angaben von Empirica wachsen Mieten und Kaufpreise für Wohnimmobilien mittlerweile in 160 von 402 Landkreisen und kreisfreien Städten nicht mehr im Gleichklang (Vorjahr 125, vor drei Jahren 76 Kreise).
Hohe Warnstufe in 73 Kreisen
Allerdings drohe in 374 von 402 Kreisen immer noch kein Überangebot. Dennoch sei Vorsicht angebracht: So zeige der Empirica-Blasenindex nunmehr in 73 Kreisen eine hohe Blasengefahr (Vorjahr 49, vor drei Jahren 18).
Die Entscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB), schon bald massenhaft Staatsanleihen aufzukaufen, mache zudem eine Kreditschwemme wahrscheinlicher. „Das Vertrauen in den Euro schrumpft weiter und der Renditenotstand hält an. Der Samen für Blasen wird ordentlich gedüngt“, mahnt Empirica-Vorstand Dr. Reiner Braun.
Bundesweit weiter keine Blasengefahr
Für den Gesamtmarkt bestehe jedoch keine Gefahr einer Immobilienblase. „Der Gesamtindex und damit die Marktbreite der Blasengefahr liegt weiterhin unter dem Ursprungsniveau des Referenzjahres 2004 – auch wenn er im vierten Quartal nochmals zugelegt hat“, so Braun.
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Vor allem der Einzelindex „Vervielfältiger“, aber auch der Einzelindex „Preis-Einkommen“ seien gegenüber dem Vorquartal nochmals angestiegen. Alle Einzelindices lägen jedoch immer noch unter ihrem „gefahrlosen“ Referenzwert aus 2004.
Nach Angaben von Empirica gibt der Blasenindex Hinweise auf eine drohende Blasenbildung und zeigt und dafür verschiedene Warnstufen an.
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Dazu werden auf regionaler Ebene vier verschiedene Indikatoren analysiert, die Alarm schlagen, wenn bestimmte Grenzwerte für die Zuwächse gegenüber dem blasenfreien Referenzjahr 2004 überschritten werden. (bk)
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