Immobilieninvestitionen über Club Deals finden weitgehend abseits der Öffentlichkeit statt. Dabei ist ihre Bedeutung enorm. Das über Club Deals verwaltete Immobilienvolumen ist in den vergangenen Jahren stark angestiegen.
Laut dem europäischen Fondsverband INREV hielten globale Fonds 2014 weltweit Objekte im Wert von rund 86,3 Milliarden Euro über Club Deal- oder Joint Venture-Strukturen (2009: 20 Milliarden Euro).
Schlechte Erfahrungen mit Immobilienfonds
Einen der Hauptgründe für die Zunahme von Club Deals seien die schlechten Erfahrungen, die viele Investoren in der Vergangenheit mit Immobilienfonds gemacht haben. „Die Investoren wollen ein höheres Maß an Kontrolle und deutlich stärker in Entscheidungsprozesse einbezogen sein“, erklärt Prof. Dr. Matthias Thomas, CEO des INREV.
Bei Family Offices spielen Club Deals eine besonders große Rolle. In Deutschland stehen dabei kurzfristige Engagements in Projektentwicklungen im Vordergrund. „Die Baufertigstellung markiert dann das Ende der Zusammenarbeit, da die Immobilie dann in der Regel verkauft wird – oft auch an einen der beteiligten Partner“, erklärt Hans Hünnscheid, Geschäftsführer des Multi-Family-Offices Famos Immobilien.
In der Mehrzahl der Fälle seien es zwei Parteien, die sich in einem Club Deal zusammenfinden. „Bei den Nutzungsarten ist derzeit Wohnen mit Abstand die die Nummer eins, an zweiter Stelle folgen Einzelhandel, an dritter Position Büro. Die Investitionen bewegen sich bei deutschen Family Offices im einstelligen und niedrigen zweistelligen Millionenbereich“, führt Hünnscheid weiter aus.
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Bei ausländischen Family Offices stehen langfristige Investments im Vordergrund. „Der typische Club Deal ausländischer Family Offices umfasst zwei bis drei Investoren, das Volumen bewegt sich zwischen fünf und zehn Millionen Euro“, erklärt Dr. Esfandiar Khorrami, Rechtsanwalt und Partner bei Bottermann Khorrami LLP. Im Gegensatz zu den deutschen Family Offices stehe bei den ausländischen Familien eher die Bestandshaltung im Fokus. (st)
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