Auch in Deutschland steht die gesetzliche Umsetzung der EU-Richtlinie 2014/17 vom 4. Februar 2014 unmittelbar bevor. Die Richtlinie bringt unter anderem auch berufsbezogene Veränderungen für den Finanzdienstleistungssektor mit sich.
Gastbeitrag von Bernd Schatz, Finanzkanzlei am See
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Gemäß Artikel 42 Abs.1 der EU-Richtlinie 2014/17 muss ihr Inhalt bis spätestens 21. März 2016 in verbindliche nationale Regelungen umgesetzt sein.
Das Bundesjustizministerium hat am 19. Dezember 2014 einen Referentenentwurf zur Umsetzung der EU-Richtlinie 2014/17 veröffentlicht. Regelungen zum „Immobilienkreditvermittler“ sind in Artikel 7 des Entwurfes – Änderungen der Gewerbeordnung (GewO) – enthalten.
Der Bundestag, insbesondere der zuständige Ausschuss für Recht und Verbraucherschutz, hat sich mit dem Referentenentwurf bislang noch nicht offiziell beschäftigt, wird dies aber kurzfristig tun (müssen).
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Was bedeutet das neue Gesetz?
Betroffen sind gewerbsmäßige Vermittlungs- und Beratungsleistungen im Zusammenhang mit grundpfandrechtsgesicherten Immobilienkreditverträgen. Gemäß Paragraf 34i Absatz 1 GewO-E (Entwurf) benötigt der „Immobilienkreditvermittler“ eine behördliche Erlaubnis. Erlaubniskriterien sind unter anderem Zuverlässigkeit, geordnete Vermögensverhältnisse und die Sachkunde.
Versagungsgründe sind in Paragraf 34i Absatz 2 GewO-E aufgeführt; unter anderem ergibt sich aus Paragraf 34i Absatz 2 Nr. 5 GewO-E das Erfordernis, eine Berufshaftpflichtversicherung nachzuweisen.
Zudem sieht der Paragraf den sogenannten „Honorar-Immobilienkreditberater“ vor, der bei ansonsten identischen Zulassungsbedingungen kein Geld vom Kreditgeber erhalten darf. Wer also als Honorar-Immobilienkreditberater firmiert und tätig wird, muss die gesetzlichen Bedingungen hierfür einhalten und das gegebenenfalls auch nachweisen.
Seite zwei: Sachkundenachweis erbringen