Die Schere zwischen dem Kaufpreiswachstum bei Wohnimmobilien und der Entwicklung der Mieten öffnet sich weiter, warnt Immobilienscout24. Ob die Mietpreisbremse diese Dynamik drosselt, bleibe abzuwarten.
Die Preise für Wohnimmobilien in den Ballungsräumen wachsen derzeit deutlich stärker als die Mieten.
Nach den aktuellen Ergebnissen des Immobilienindex IMX haben sich die Kaufpreise im Monat April deutschlandweit um einen Prozentpunkt verteuert. Die Angebotsmieten legten dagegen lediglich um 0,3 Prozentpunkte zu.
Steht eine Zinswende bevor?
Als Folge des jüngsten Preissturzes deutscher Staatsanleihen sind die Baugeldzinsen erstmals seit Monaten wieder leicht gestiegen: bei zehnjährigen Darlehen von zuletzt 1,30 auf rund 1,42 Prozent. „Ist das nun die lang angekündigte Zinswende? Ich denke nicht, denn die fundamentalen äußeren Rahmenbedingungen haben sich nicht geändert“, kommentiert Michael Kiefer, Chefanalyst bei Immobilienscout24.
„Insofern werden wir auf dem Immobilienmarkt weiterhin eine Entwicklung beobachten, die sich seit Beginn des Jahres verschärft hat: Die Schere zwischen Miet- und Kaufpreisentwicklung wird sich weiter öffnen.“
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Mietrenditen verschlechtern sich
Während dieser Trend vor wenigen Monaten nur in den größeren Metropolen deutlich sichtbar gewesen sei, kletterten nun auch in vielen Mittelstädten die Angebotspreise stärker als die Angebotsmieten. Mit der Folge, dass sich Mietrenditen verschlechtern.
„Ob das jedoch die Kaufentscheidung vieler Eigennutzer beeinflussen wird, ist fraglich, denn die Wertentwicklungsperspektiven sind mit anhaltendem Immobilien-Boom weiterhin positiv. Eine spannende Frage wird sein, ob die angekündigte Mietpreisbremse ein mögliches Regulativ sein könnte“, führt Kiefer aus. Es bleibe abzuwarten, ob die Käufer künftig kritischer sein werden, weil der Staat in die Entwicklung der Mieten eingreift. (bk)
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Quelle Grafik: Immobilienscout24; Foto: Shutterstock