Kapitalgeber haben Studentenwohnungen als Investitionsklasse entdeckt. Nach Angaben von Jones Lang LaSalle ist das Anlagevolumen um 40 Prozent gestiegen.
Demnach flossen im vergangenen Jahr in Deutschland rund 232 Millionen Euro in Häuser für Studierende. Dies sei ein neuer Spitzenwert in dieser Immobiliengruppe.
Zahl der Studenten steigt
Der Grund: „Durch die Umstellung auf das Abitur nach zwölf Schuljahren strömen derzeit deutlich mehr Studenten an die deutschen Universitäten. Entsprechend steigt die Nachfrage nach Unterkünften“, erklärt Dr. Konstantin Kortmann, Team Leader Residential Investment Germany bei JLL. Aktuell gibt es rund 2,7 Millionen Studierende in Deutschland.
Die Rahmenbedingungen des deutschen Bildungssystems würden die Nachfrage nach Studentenunterkünften auch künftig steigen lassen: „Die Bundesregierung fördert Akademiker, zugleich wächst die Mobilität bei den Studenten“, sagt Kortmann. „Diese gehen zum Studium meist in andere Städte. Bei den Eltern wohnen nur noch wenige.“ Zugleich sei es für die jungen Menschen aber auch schwierig, eine eigene bezahlbare Wohnung zu finden.
Entsprechend lukrativ sei es für Investoren und Entwickler, in dieses Segment zu investieren – zumal die rechtlichen Vorgaben für Studentenwohnungen in Deutschland eher gering seien.
Zusätzliche Wohnungen durch Umwandlung
Zusätzliche Objekte entstehen laut JLL derzeit durch die Umwandlung von Büro- in Wohnraum. Da Studenten meist andere Ansprüche an ihren Wohnraum und die Lage hätten als andere Mieter, könnten auch Gebäude an großen Straßen und Bahnstrecken genutzt werden.
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Rund 90 Prozent aller Objekte sind laut JLL momentan noch in öffentlicher Hand, doch der Bedarf an privatem Kapital für Neubauten und Renovierungen sei groß. „Vor allem im hochwertigen Segment sind einige Projekte auf dem Weg“, erklärt Kortmann. (bk)
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