Der Wohnungsmarkt in Nordrhein-Westfalen präsentiert sich uneinheitlich, so eine Studie der NRW Bank. Während in einigen Regionen die Bevölkerungszahlen sinken, kann die Nachfrage in den Wachstumszentren kaum gedeckt werden.
Nach vielen Jahren des Schrumpfens wächst die Bevölkerungszahl in Nordrhein-Westfalen durch die steigende Zuwanderung leicht. Vor allem in den wachstumsstarken Kernstädten der Rheinschiene fehle es an Wohnungen, so der Wohnungsmarktbericht NRW 2014 der NRW Bank.
Die Folge sei, dass insbesondere bezahlbare Wohnungen für Haushalte mit unteren und mittleren Einkommen Mangelware bleiben. Weiter steigende Baulandpreise auf den angespannten Märkten verschärften die Situation.
Zuzug in die Wirtschaftszentren
Seit 2011 ist die Zahl der Einwohner in Nordrhein-Westfalen demnach um knapp 0,2 Prozent auf rund 17,6 Millionen Menschen gestiegen. Dieser Anstieg sei auf Zuwanderungsgewinne zurückzuführen.
Regional gebe es aber große Unterschiede: Während die Arbeitsplatzzentren Düsseldorf, Köln und Münster sowie die Regionen Aachen, Bielefeld und Paderborn/Gütersloh nach Auskunft der NRW Bank wachsen, sinken im Ruhrgebiet, im Sauerland, in Südwestfalen und im östlichen Ostwestfalen die Einwohnerzahlen kontinuierlich.
Zu wenig erschwingliche Wohnungen
Diese Entwicklung wirke sich auch auf die Wohnungsversorgung aus. So stehen in den wachsenden Städten zu wenige nachfragegerechte Wohnungen bereit.
Dabei mangelt es nach Aussage der Studie weiterhin vor allem an bezahlbaren Wohnungen. Neu gebaut wurden in den vergangenen Jahren vorrangig hochpreisige Wohnungen. Häufig seien nur wenige geeignete und daher teure Baugrundstücke verfügbar. Der Bau öffentlich geförderter Mietwohnungen bleibe daher wichtig, um die Versorgung mit preisgünstigem Wohnraum sicherzustellen.
Wohnungsbestand um 0,5 Prozent gewachsen
In Nordrhein-Westfalen wurden im Jahr 2013 rund 40.000 Wohnungen fertiggestellt – die meisten in den wachsenden Städten der Rheinschiene. In Köln trug der Wohnungsneubau nach Auskunft der NRW Bank dazu bei, dass der Wohnungsbestand von 2011 bis 2013 durchschnittlich pro Jahr um 0,5 Prozent zunahm.
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Auch in Bonn (0,6 Prozent) und Münster (1,2 Prozent) lag die Neubautätigkeit über dem Landesdurchschnitt (0,4 Prozent), in Düsseldorf jedoch trotz der hohen Nachfrage darunter (0,3 Prozent).
In Köln wurden den Angaben zufolge von 2011 bis 2013 im jährlichen Durchschnitt rund 28 Prozent aller neu gebauten Wohnungen in Mehrfamilienhäusern öffentlich gefördert, in Bonn und Münster jeweils rund 23 Prozent. In Düsseldorf waren es rund neun Prozent.
Mietniveau legt zu
Die Mieten für zur Neuvermietung anstehende Bestandswohnungen, die den weitaus größten Teil des Angebots ausmachen, stiegen von 2008 bis 2013 nach Aussage der Studie um rund sechs Prozent. Sie kletterten besonders in ohnehin schon teuren Regionen, am stärksten in der Rheinschiene, im Großraum Aachen und im Münsterland. (bk)
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